zum Hauptinhalt
Autor:in

Isabel Herzfeld

"Sehr wichtig" sei es, daß dieses Werk jetzt in Deutschland aufgeführt werde, meint die Intendantin der New Israeli Opera Tel Aviv nach der Premiere. Die Chemnitzer Inszenierung des biblischen Dramas "Der Weg der Verheißung" von Kurt Weill wird ab April 2000, im Rahmen der weltweiten Feiern des 100.

Von Isabel Herzfeld

Das Beste zum Schluß: nirgends lassen sich "Goethe-Spuren" musikalisch einleuchtender nachweisen als im Werk Anton Weberns. Die "Metamorphose der Pflanze", als Mannigfaltigkeit der Erscheinungen aus immer gleichem Keim beschrieben, wurde für den Vater der seriellen Musik zum künstlerischen Credo.

Von Isabel Herzfeld

"So der Westen wie der Osten / geben Reines dir zu kosten." Mit diesen Zeilen aus dem "West-östlichen Diwan" legt das Konzerthaus am Wochenende eine neuerliche Goethe-Spur durch die Musikliteratur und folgt ihr bis ins 20.

Von Isabel Herzfeld

In der Musik gibt es keine Wiederholungen, auch in der Klassik nicht, deren Formen doch wesentlich von Symmetrie, Korrespondenzen, Reprisen und ähnlichem leben. Umso verblüffender gerade hier das Erlebnis, wie im zeitlichen Verlauf dasselbe niemals dasselbe ist, die gegenwärtige Gestalt im jeweiligen Vor- und Nachklang ständigem Bedeutungswandel unterliegt.

Von Isabel Herzfeld

Elena Baschkirova ist eine außerordentlich vitale Pianistin, und beim Auftritt des Metropolis-Ensembles - ihrer Kammermusikformation mit Mitgliedern des Berliner Philharmonischen Orchesters - behauptet sie zunächst eindeutig die Führungsposition.Die steht der temperamentvollen Künstlerin in Beethovens keckem Klaviertrio op.

Von Isabel Herzfeld

Georg Sava ist kein Routinier.Der aus Rumänien gebürtige Pianist, seit zwei Jahren Professor an der Musikhochschule "Hanns Eisler", machte bisher eher durch die Karrieren seiner Schüler als durch eigene Konzerte auf sich aufmerksam.

Von Isabel Herzfeld

Das ist der Motor des Schaffens von Isang Yun: Versöhnung von Gegensätzen in sich ergänzender Bewegung.Europäische und asiatische Klang- und Gedankenwelt, Yin und Yang, Himmel und Erde, Hell und Dunkel als Tonhöhen- und Farbkontraste - die Polaritäten ließen sich unendlich fortsetzen.

Von Isabel Herzfeld

Viel Schelte hat Kryzstof Penderecki einstecken müssen; daß der einstige Protagonist des die Grenzen des Klanges überschreitenden "Sonorismus" zu Polens originärer Beitrag zur Neuen Musik zu sich romantisierend ins 19.Jahrhundert zurückzog, wollten ihm die Avantgarde-Zirkel nicht verzeihen.

Von Isabel Herzfeld

Könnte ein schmerzender Kritikerzahn erzählen, so würde er Stefan Vladars Debüt im Berliner Schauspielhaus vielleicht folgendermaßen darstellen: Die spitzen, zuweilen klirrenden Diskanttöne des "Andante con variazioni" f-moll von Joseph Haydn setzen ihm noch arg zu.In beruhigend tiefere Regionen entführt ihn Beethovens "Appassionata", vor allem im sanft heraufdämmernden Mittelsatz.

Von Isabel Herzfeld

Ein sanfter, an seinen Rändern ausgefranster Flötenklang, leichtes Bogenspringen auf Streichersaiten, zwei sachte Paukenschläge - das war das Schlußwort der diesjährigen Musik-Biennale.Mit Luigi Nonos Orchesterwerk "A Carlo Scarpa architetto", einer Huldigung an den "Virtuose des Lichts" genannten venezianischen Baukünstler, kam ein wesentlicher Strang in deren Porträt der achtziger Jahre noch einmal eindrucksvoll zur Geltung: die sich der lärmenden Überrumpelung und dem glatten Konsum verweigernde, statt dessen zum Lauschen auffordernde "Musik der Stille", die diesmal vielleicht auch in den Uraufführungen am überzeugendsten wirkte.

Von Isabel Herzfeld

Gibt es eine Krise der Neuen Musik? Die sich vor allem im Desinteresse des breiten Publikums, in der esoterischen Beschränktheit ausdrückt?

Von Isabel Herzfeld

An guten Tagen, wenn ihre Augen es erlauben, fährt sie mit ihrem Rollstuhl den Flur entlang und hebt Staubfusseln vom roten Teppich auf.Dann wieder kann sie noch alle vier Treppen zu ihrer Wohnung in der Marburger Straße hochsteigen.

Von Isabel Herzfeld

"Dieses Konzert hat mich um zehn Jahre jünger gemacht.Noch mehr davon, und ich werde wohl bald meinen zehnten Geburtstag feiern können", bedankte sich der tschechische Komponist Petr Eben bei den Musikern, die ihm dieses "Portrait nach Noten" zum 70.

Von Isabel Herzfeld

Wie genial Leif Ove Andsnes Klavier spielen kann, Klang und Ausdruck jedes Musikstücks überwältigend "richtig" trifft und mit seiner ganz eigenen Spannung erfüllt, das kann er am Anfang seines Auftritts im Kleinen Saal des Schauspielhauses noch ganz gut verbergen. Ein wenig brav wirkt der junge Norweger, wenn er die dämonisch rollenden Bässe der h-moll Ballade von Franz Liszt herunterschnurrt und das folgende erlöste "Glöckchenläuten" merkwürdig belegt erklingt.

Von Isabel Herzfeld

Wie genial Leif Ove Andsnes Klavier spielen kann, Klang und Ausdruck jedes Musikstücks überwältigend "richtig" trifft und mit seiner ganz eigenen Spannung erfüllt, das kann er am Anfang seines Auftritts im Kleinen Saal des Schauspielhauses noch ganz gut verbergen.Ein wenig brav wirkt der junge Norweger, wenn er die dämonisch rollenden Bässe der h-moll Ballade von Franz Liszt herunterschnurrt und das folgende erlöste "Glöckchenläuten" merkwürdig belegt erklingt.

Von Isabel Herzfeld

Glück im Unglück gibt es auch in der Musik: die Erkrankung des Dirigenten Gerd Albrecht war und bleibt zu bedauern, doch daß Sian Edwards sein Programm mit dem Deutschen Symphonie-Orchester übernahm und ihm durch leichte Änderungen eine rein russische Färbung gab, war wirklich kein Ärgernis.Mit leichter Hand leitete die britische Dirigentin Tschaikowskys Violinkonzert mit der "Chowanschtschina"-Ouvertüre von Modest Mussorgsky ein, ließ mit bezauberndem Streicherschmelz der weitgeschwungenen Melodik, dem pointierten Schliff gewaltig ausbrechender Glocken- und Paukenschläge vergessen, welche Gegensätze einst zwischen dem "russisch-rauhen" Erfinder eines "nationalen" Tons und seinem eleganteren "westlich" orientierten Kontrahenten behauptet wurden.

Von Isabel Herzfeld

Wie französisch ist Max Reger, dieser in seinem vergrübelt-gelehrten Tonsatz so besonders deutsch anmutende Komponist? All seinen "Vaterländischen Suiten" zum Trotz eint ihn mit den westlichen Nachbarn die feinsinnige Fin-de-Siècle-Müdigkeit, die in der Kammermusik keinem Aufbruchs-Pathos weicht und vor musikalischen Grenzüberschreitungen - anders als zur gleichen Zeit Schönberg oder Debussy - noch zurückschreckt.

Von Isabel Herzfeld

Bewegter, begeisterter Beifall, der auch das demonstrative Hervorheben der solistisch aktiven Musiker - und das sind an diesem Abend fast alle! - mühelos überdauert, insistierende Bravos und beinahe standing ovations: Mit seinem aus Israel stammenden, in Wien ausgebildeten Gastdirigenten David Shallon knüpft das Berliner Sinfonie-Orchester an seine von Kurt Sanderling begründete Schostakowitsch-Tradition an und übertrifft sie noch durch eine glänzende, tieflotende Interpretation der so lange mißverstandenen Fünften Sinfonie.

Von Isabel Herzfeld

Haydn und Mozart, das verspricht Altbekanntes, den immer wieder aufgewärmten Klassik-Eintopf.Doch, daß die Tafelmusiken der alten Perrückenmeister exquisiter Ohrenschmaus sein können, frischer und bekömmlicher als mancher Romantik-Schinken in schwerer Gefühls-Soße, ist das neue Gourmet-Erlebnis im Kammermusiksaal der Philharmonie.

Von Isabel Herzfeld

Eine richtige Komponistin war sie eigentlich doch nicht, die Johanna Kinkel, geborene Mockel, geschiedene Mathieux.Das turbulente Leben mit Gottfried, dem 1848er-Revolutionär, erlaubte nur einige Lieder und Chorstücke, neben dem vielen Musikunterricht für den Lebensunterhalt der sechsköpfigen Familie, dafür aber Unmengen von Briefen.

Von Isabel Herzfeld

Was passiert, wenn hochkarätige Solisten zusammen Kammermusik machen? Ein Jahrmarkt der Eitelkeiten kann daraus entstehen oder - in wechselseitiger Anregung - die nochmalige Steigerug individueller Fähigkeiten - ein Glücksfall eben.

Von Isabel Herzfeld

In Konfrontation mit Violin-Klavier-Sonaten von Robert Schumann und Béla Bartók hätten die "Tre Studi sulla Linea" von Giovanni Bietti vielleicht so wirken können, wie der junge Komponist sich das vorgestellt hatte: als Reflexion der klanglichen Unvereinbarkeit, ihrer Verschmelzungsversuche in der Romantik und deren radikaler Verneinung in der Moderne.Nachdem Boris Berezovsky jedoch seinen Auftritt krankheitshalber hatte absagen müssen, sah Thomas Zehetmair sich im Kleinen Saal des Schauspielhauses plötzlich auf sich und die Violin-Sololiteratur allein gestellt.

Von Isabel Herzfeld

Als "zeitgenössische Musik" kündigte Bernhard Schmidt die Zugabe von Felix Mendelssohn an.Der Cellist des Mandelring-Quartetts hat damit ganz recht: was Joseph Joachim, einer der bedeutendsten Geiger seiner Zeit, für seine Weimarer Kammermusiksoireen zusammenstelte, war neben der regelmäßigen Huldigung an Beethovens Quartettschaffen ausnahmslos zeitgenössisch.

Von Isabel Herzfeld

Daß Phantasie und Intelligenz sich nicht ausschließen müssen als einseitig begriffene Pole von Genialität und Akribie, das ist die genußreiche Lehre aus Pascal Devoyons Klavierabend im Schauspielhaus.Der Franzose spielt unbestechlich solide, klar und deutlich - doch wie vermag er mit diesem Pfund zu wuchern!

Von Isabel Herzfeld
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })