Judith Weir wirkt eher wie die freundliche, manchmal ein wenig streng blickende Dame von nebenan, die im Alltagsleben ihren Mann steht.Doch der Erfolg der britischen Komponistin beruht nicht zuletzt auf den märchenhaften, magischen Sujets ihrer Opern.
Isabel Herzfeld
"Durch und durch Zauberwerk" erschien Carl Ditters von Dittersdorf "die göttliche Musik" des Christoph Willibald Gluck zur Opernserenade "Le Cinesi".1754 hatte das Werkchen in Sachsen Premiere, als Verbeugung vor der dort weilenden Kaiserin Maria Theresia, die 20 Jahre zuvor in der Caldara-Vertonung desselben Stoffes in Wien immerhin eine Hauptdarstellerin gewesen war.
Der enzyklopädische Ehrgeiz treibt das Hartog-Quartett durch die verschiedensten musikalischen Gefilde; die Aufführung ganzer Zyklen stellt höchste Anforderungen an gedankliche, technische und ausdruckshafte Flexibilität.Nicht alles ist da gleichermaßen entgegenkommend.
Es ist dieser Augenblick, wenn das schon gelöschte Saallicht wieder angeknipst werden muß und standhafter Beifall den Künstler noch einmal auf die Bühne zurückzwingt, der sagt: Das war ein großer Abend.Endlich, nach so vielen Klavierabenden voller Langeweile, künstlerischer Mißverständnisse oder schlicht geschäftstüchtiger Angeberei.
Als Meister des Aphorismus läßt sich Wolfgang Rihm nicht unbedingt bezeichnen; er liebt es, die Klänge quasi hin und her zu drehen, ihnen damit immer neue Wirkungsmöglichkeiten abzugewinnen.Zum Konzert des Scharoun-Ensembles bei der "Gesellschaft der Freunde der Philharmonie" hatte der "Composer in residence" dieser Spielzeit jedoch Kammermusikwerke der letzten zehn Jahre von erstaunlich knapper Zeichnung mitgebracht.
Ein junger Pianist nicht aus unserem erschöpften abendländischen Kulturkreis, sondern aus der Dritten Welt, das läßt hoffen.Juan José Chuquisengo bringt einen Sack frischer Ideen aus seinem Heimatland Peru in den kühlen Berliner Kammermusiksaal.
Die Vielfalt der israelischen Neuen Musik läßt sich dieser Tage bei diversen Veranstaltungen zum 50jährigen Bestehen des Staates erfahren.Einen sehr persönlichen Querschnitt präsentierte die Mezzosopranistin Elizabeth Neiman bei der "Unerhörten Musik" im BKA - Stücke, die sie von ihren Tourneen durch Israel mitgebracht hat.
Pünktlich um 18 Uhr 48 lud man zum Empfang.Es lud das Bürgerkomitee, welches die Feierlichkeiten zur ersten deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche vor 150 Jahren ausrichtet.
Der Pianist Leif Ove Andsnes und das Orchester der Komischen OperVON ISABEL HERZFELDLeif Ove Andsnes ist bestimmt ein fabelhafter Pianist.Für seinen Auftritt in der Komischen Oper erntet er begeistertes und berechtigtes Bravogeschrei.
Der Pianist Leif Ove Andsnes und das Orchester der Komischen OperVON ISABEL HERZFELDLeif Ove Andsnes ist bestimmt ein fabelhafter Pianist.Für seinen Auftritt in der Komischen Oper erntet er begeistertes und berechtigtes Bravogeschrei.
Die Sing-Akademie zu Berlin mit jungen Solisten in der PhilharmonieVON ISABEL HERZFELDDas hätte wieder einer dieser routiniert abgespulten, in keiner Hinsicht aufregenden Abende werden können.Ohne Fehl und Tadel versah die Sing-Akademie zu Berlin unter ihrem bewährten Leiter Hans Hilsdorf den Chorpart der Kantate "Regina coeli" und der Krönungsmesse von Mozart.
BSO-Solisten mit Gästen spielen Kammermusik ohne PathosVON ISABEL HERZFELDDas war Kammermusik vom Feinsten, kultiviert, ohne Betulichkeit, ausgewogen, lebendig nuanciert.Dafür hatte das Berliner Sinfonie-Orchester seine Solisten durch kluge "Ausleihen" ergänzt: Matthias Wollong, erster Konzertmeister beim "benachbarten" Rundfunk-Sinfonieorchester, und der Pianist Frank-Immo Zichner gaben bestimmende Impulse und fanden gleichzeitig auf Anhieb die richtige Balance mit ihren Kollegen - keine Selbstverständlichkeit, denn Zichner mußte kurzfristig für die erkrankte Ursula Singer einspringen.
Jubiläen: RIAS Big Band und Rundfunk-Sinfonieorchester BerlinVON ISABEL HERZFELDSie haben ja schon einiges auf dem Buckel: ihren 50jährigen Geburtstag feiert die RIAS Big Band in diesem Jahr, und schon auf 75 Jahre seines Bestehens kann das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin zurückblicken.Aber wie das so ist bei älteren Leuten - sie können erstaunlich frisch und munter sein, vor allem wenn der gemeinsame Kaffeeklatsch sie auf Touren bringt.
Bachs Matthäus-Passion im Maxim-Gorki-TheaterVON ISABEL HERZFELDMehr als andere Werke der Barockzeit geriet Bachs Matthäus-Passion immer wieder zwischen die interpretatorischen Fronten: Die Dramatik des Geschehens mit den Eckpfeilern der großen Chöre verführt zu monumentaler Klangpracht - gewisses Pendant zu den am Karfreitag auf allen Fernsehkanälen zu bewundernden Historienschinken -, doch wirkliche Empfindsamkeit kann sich nur durch detaillierte Strukturausleuchtung entfalten.Diesen Weg wählt Achim Zimmermann, ohne damit das Werk unterkühlt darzubieten.
Das Vogler-Quartett zu Gast im kleinen Saal des SchauspielhausesVON ISABEL HERZFELDWas das Vogler-Quartett anfaßt, wird klingendes Gold, überzeugt durch Klangschönheit und plastische Gestalt.Daß diesmal sein Auftritt im kleinen Saal des Schauspielhauses kein großer wurde, kann somit nur an der Stückauswahl gelegen haben: zu unterschiedlich die Komponisten, die bei eng beieinander liegenden Lebensdaten an sich interessante Bezüge versprechen.
Das MDR-Sinfonieorchester mit "Golgatha" von Frank MartinVON ISABEL HERZFELDDie Schweizer halten zusammen: Marcello Viotti vom demnächst aufgelösten Dirigenten-Triumvirat des MDR-Sinfonieorchesters gebührt das Verdienst, die großen Oratorien seines Landsmannes Frank Martin aus der Versenkung zu holen.Sie standen einmal für eine eigenwillige, klangsinnliche und rhythmisch geschärfte Mixtur aus Zwölftontechnik und traditioneller Harmonik.
Der RIAS-Kammerchor im KammermusiksaalVON ISABEL HERZFELDHarte Kost war es schon, die der RIAS-Kammerchor seinen Hörern zumutete: Ausnahmslos um die Bitternis des Todes kreiste sein vorösterliches Programm in der Kleinen Philharmonie.Von Trost und Erlösung war kaum die Rede.
Juilliard String Quartet mit neuer Besetzung im KammermusiksaalVON ISABEL HERZFELDMaßstäbe setzten die Interpretationen des New Yorker Juilliard-Quartetts seit seiner Gründung 1946, gerühmt für seine analytische Klarsicht bei ausbalancierter Emotionalität.Würde sich diese Qualität halten lassen, nachdem Primarius Robert Mann "sein" Ensemble nach fünfzig Jahren verließ?
Barenboim mit Tschaikowsky in der Philharmonie umjubeltVON ISABEL HERZFELDDie Gegenüberstellung von Publikumsliebling Tschaikowsky und einer gemäßigten Moderne, wie Witold Lutoslawski sie in seinem "Konzert für Orchester" pflegt - das riecht nach nur vorsichtig erweiterter Programmroutine.Beim frühen "Hauptwerk" des Polen haben Daniel Barenboim und das Berliner Philharmonische Orchester trotz beifällig honoriertem Einsatz noch einen schweren Stand.
Klavierabend Frank-Immo Zichner zum 100.Geburtstag von EislerVON ISABEL HERZFELDFür die kritische Haltung alten Hörgewohnheiten gegenüber, für die Wahrnehmung des Neuen als in der Tradition verwurzelt hat Hanns Eisler zeitlebens plädiert.
Der Hungerstreik ist zu Ende, die Thüringen-Philharmonie Suhl besteht weiter / Berliner Sinfonie-Orchester reiste zur Unterstützung anISABEL HERZFELD"Ich mache weiter.Notfalls sollen sie mich hier raustragen", sagte Ariane Lauenburg mit trotzigem Gesicht.