
Das Internet gilt in Ungarn aktuell als einzig freies Kommunikationsmittel. Umso überraschender, dass Premierminister Viktor Orbán den Zugang nun doch nicht einschränken will: Die Pläne für eine Internetsteuer nahm er am Freitag zurück.
Das Internet gilt in Ungarn aktuell als einzig freies Kommunikationsmittel. Umso überraschender, dass Premierminister Viktor Orbán den Zugang nun doch nicht einschränken will: Die Pläne für eine Internetsteuer nahm er am Freitag zurück.
Zensur provoziert: Nach China, Ägypten, der Türkei will nun auch Ungarn unter Viktor Orbán den Internetzugang einschränken. Doch für die digitale Revolution geht das Volk analog auf die Barrikaden. Ein Kommentar.
Lange galt Daniel Libeskinds Jüdisches Museum in Berlin als maßgeblicher Versuch, jüdische Geschichte aus der Fixierung auf den Holocaust zu befreien. Jetzt hat in Warschau das neue Museum der Geschichte der polnischen Juden eröffnet. Es zeigt, wie man einen Riss nicht heilt, aber lindert.
In der Kinokomödie „Coming In“ verzückt sie derzeit ihr Publikum mit natürlichem Charme. Doch die Schauspielerin Aylin Tezel kann auch Melancholie. Und wie.
Jung, klug, mutig, sensibel: „Citizenfour“ ist Laura Poitras’ Dokumentarfilm über den Whistleblower Edward Snowden. Er zeigt die schockierendste Enthüllung des jungen Jahrhunderts - und hätte den Oscar verdient.
Bestürzend aktuell: Fatih Akins hochverletzliches Armenien-Drama „The Cut“ erzählt vom Gutbleiben im Grundbösen.
Heute wird in Ungarn gewählt. Aber in einem sind alle Parteien hier gleich: Sie haben den Roma den Krieg erklärt, um bei den Wählern zu punkten. Eine Reportage aus Miskolc.
David Cronenberg, Meister der Body-Horror-Filme, hat mit 71 seinen ersten Roman geschrieben: "Verzehrt" erzählt höchst unterhaltsam von triebgesteuerten Altphilosophen, markensüchtigen Jungjournalisten, absonderlichen Krebschirurgen - und vom Kannibalen in uns.
Gestern Demo, heute Bienenzucht: Alice Rohrwacher erzählt in ihrem hinreißenden Familienfilm "Land der Wunder" - im Mai in Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet - von den Mühen naturverbundenen Lebens. Und vom Ausstieg der Kinder aus der Eltern-Utopie.
Mit 76000 Quadratmetern ist die Mall of Berlin fast doppelt so groß wie die Potsdamer Platz Arkaden nebenan. Dort ist der große Buchladen längst raus. Ins neue Center zieht erst recht keiner ein - ein Armutszeugnis.
Schön träge wie ein später Sommertag: Die argentinische Regisseurin Lucrecia Martel erzählt in „Offene Türen, offene Fenster“ von drei trauernden Schwestern und macht daraus ein minimalistisches Seelenstillleben.
Gegen den Willen seines Vaters Kirk hat Hollywood-Topstar Michael Douglas sich bis an die Spitze durchgebissen. Und zuletzt den Krebs überstanden. Ein Tusch zum 70. Geburtstag!
Christian Petzolds Film „Phoenix“ erzählt von einer Auschwitz-Überlebenden, die zu ihrem Mann zurückkehrt, der sie nicht mehr erkennt. Eine Versuchsanordnung über eine Liebe in den Trümmern.
Der Sex, die digitale Welt und das Alter: Natascha Wodin erzählt in ihrem Roman "Alter, fremdes Land" von einer Pubertät im Herbst des Lebens.
Kultur funktioniert in Europa überall anders als in Ungarn. Das Land fällt derzeit durch seinen kulturpolitischen Kahlschlag auf. Jetzt soll ein loyaler Orbán-Mann Kulturkommissar der Europäischen Union werden. Es gibt trotzdem gute Gründe, die Personalie gelassen zu sehen.
Der Drogentod von Philip Seymour Hoffman im Februar ist unvergessen. Nun kommt "A Most Wanted Man", der letzte Film mit dem Ausnahmeschauspieler, ins Kino: Anton Corbijns Agenten-Thriller nach einem Roman von John le Carré.
Uralte Akten, Gitterblick und ein finsteres Labyrinth: eine Expedition zu den drei Türmen des Kriminalgerichts Moabit in der Turmstraße
Eddie Marsan in seiner ersten Hauptrolle: Als Amtsbestatter kümmert er sich um die würdige Bestattung von zu Lebzeiten vergessenen oder verlassenen Menschen. In dieses Milieu zaubert Uberto Pasolini seinen zarten Film „Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“.
Bohémien, Fassbinder-Held, Komiker, Filmschurke: Zum Tod des vielseitigen Berliner Schauspielers Gottfried John.
Lang ersehnt, erträumt, erdichtet und erinnerungsträchtig: Sommernächte sind die schönste Auszeit des Jahres. In den Ferien erzählen wir an dieser Stelle davon. Unser letzter Beitrag: der Lebensfries.
Abchasien ist seit 1993 von Russland besetzt. Vorher waren 250 000 vertrieben worden, die Hälfte der Bevölkerung. Davon erzählt „Die langen hellen Tage“, das sensible Filmdebüt von Nana Ekvtimishvili und Simon Groß.
NoViolet Bulawayo ist die erste Schwarzafrikanerin, die auf der Shortlist des bedeutenden Man Booker Prize stand. Nun ist ihr kraftvolles Debüt über eine Kindheit in Zimbabwe und Jugend in den USA auf Deutsch erschienen: "Wir brauchen neue Namen".
Er war ein Star wie aus dem Bilderbuch: immer ein Stück größer als seine Rollen. Nur manchmal schimmerte auch Zerbrechliches durch, das wohl substanziell Eigene. Robin Williams kämpfte gegen Depression und Sucht. Und verlor.
Robin Williams war ein Star aus dem Hollywood-Bilderbuch, immer größer als seine Rollen. Ein Spaß- und Mutmacher, aber auch jemand, der mit sich selbst kämpfte. Ein Nachruf auf den großen Tragikomiker.
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