Die Ungleichheit auf der Welt nimmt ab. Und das ist nicht die einzige gute Nachricht, pünktlich zum Weltwirtschaftsforum in Davos. Ein Kontrapunkt
Malte Lehming

Walter Kohl, ein Sohn von Helmut Kohl, hat ein Buch geschrieben. Es heißt "Leben oder gelebt werden". Schon der Titel verrät den trüb-betrüblichen Inhalt. Kann nur Erfolg haben, wer im Privaten scheitert?

Kein Volk auf der Erde hat so oft und so gern Angst davor, vergiftet zu werden, wie die Deutschen. Malte Lehming beschreibt im "Kontrapunkt", warum die Dioxin-Angst am Ende der Sarrazin-Debatte steht.

Die Rolle der verfolgten Unschuld ist verführerisch. Die Man-wird-doch-wohl-mal-sagen-dürfen-Attitüde brachte der FDP bei der letzten Wahl stolze 14,8 Prozent. Doch Guido Westerwelle ist nicht in der Position, sich an die Opferrolle zu klammern.
Goldhagen, Westerwelle, Sarrazin: Die Rolle der verfolgten Unschuld ist verführerisch
Ein Brief und seine Folgen: Wenn deutsche Protestanten über Persönliches diskutieren
In der evangelischen Kirche wächst der Widerstand gegen eine Akzeptanz von in homosexuellen Partnerschaften lebenden Pfarrerinnen und Pfarrern. Ein Brief und seine Folgen: Wenn deutsche Protestanten über Persönliches diskutieren.

Die Gedankenfreiheit liebt der Deutsche, aber nicht die Meinungsfreiheit. Die Wiederbelebung der "bösen USA" wurde offenbar höchste Zeit - wie die Reaktionen auf das Attentat von Tucson verraten.
Zu den Lieblingsbüchern des mutmaßlichen Attentäters, der im US-Bundesstaat Arizona sechs Menschen ermordete und der demokratischen Kongressabgeordneten Gabrielle Giffords durch den Kopf schoss, gehören Adolf Hitlers „Mein Kampf“ und das „Kommunistische Manifest“ von Karl Marx und Friedrich Engels. Im „Kommunistischen Manifest“ von 1848 steht: „Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu verheimlichen.
Unmittelbar nach dem Attentat von Arizona wurde die konservativ-radikale Rhetorik der Tea-Party-Bewegung um Sarah Palin mitverantwortlich gemacht. Doch was den Täter tatsächlich motivierte, weiß bislang allenfalls er allein.
Die programmatische Festlegung der Linken-Parteichefin Gesine Lötzsch pointiert einen Antagonismus, der die Bundespolitik seit Beginn der schwarz-gelben Koalition kennzeichnet: Der Regierung fehlt die Mehrheit, der Opposition das Mandat.
Trotz allem, das bleibt: Der Regierung fehlt die Mehrheit, der Opposition das Mandat
Wer schützt die Christen im Irak und in Ägypten? Ginge es Guido Westerwelle nicht nur um seine FDP, sondern auch um Außenpolitik, müsste Deutschland eine Resolution im UN-Sicherheitsrat einbringen.
Malte Lehming schreibt im "Kontrapunkt", warum Jürgen Zöllner eine Katastrophe und seine jüngste Schulreform umweltschädigend, schülerfeindlich und unsozial ist.

So kurz vor Weihnachten und dem neuen Jahr soll man an die Botschaft der Bibel denken und auch ein paar gute Vorsätze fassen. Malte Lehming stellt im "Kontrapunkt" zehn Gebote für den eigenen Berufsstand vor.
Den Deutschen sind solche Auftritte wie der der Guttenbergs unvertraut. Prompt gibt es Empörung. Aber Hand aufs Herz: Hätte Guttenbergs Vorgänger, Franz Josef Jung, seine Frau Beate einmal mit nach Afghanistan genommen, hätte sich kaum jemand aufgeregt.

Die von Wikileaks auf globalpolitischer Ebene praktizierte Entblößung von Vertraulichkeit bestätigt nur einen Trend: Google, Facebook, Spickmich - wenn alle peinlich sind, ist es bald keiner mehr. Ein Kommentar.
Wikileaks, Google, Facebook, Spickmich: Wenn alle peinlich sind, ist es bald keiner mehr

Wer den Klimawandel ernst nimmt, muss grüne Gentechnik fördern. Denn für immer mehr Menschen steht bald immer weniger Agrarland zur Verfügung. Malte Lehming fordert im heutigen Kontrapunkt eine seriöse Klimawandelfolgenpolitik.
100 000 Euro als Entschädigung für die mehr als hundert Opfer in der Odenwaldschule. Nun ist es wegen dieser Summe zum Zerwürfnis der neuen Führung gekommen, die einen rigorosen Neuanfang wagen wollte.

Der politische Diskurs in Deutschland hat sich enthistorisiert, die Lehren aus der Nazi-Zeit werden nicht mehr pädagogisch überhöht. Erst geschichtsbesessen, jetzt geschichtsvergessen? Ein Kommentar.

Der Politthriller "Fair Game" kommt ins Kino - und eine Frage stellt sich neu: Hat George W. Bush vor dem Irakkrieg über die angeblichen Massenvernichtungswaffen gelogen?

Terroralarm!, brüllt die Politik und die Medien greifen das auf. Was soll ich tun?, fragt der Bürger. Nichts anderes als sonst, keine Panik!, lautet die Antwort. Aber warum brüllt ihr dann überhaupt? Ein Dilemma der Demokratie.

In Berlin gibt es ausländische Jugendbanden. Das ist ein Problem. Noch größer wäre das Problem, wenn es sie nicht gäbe.