Stuttgart - Der Kandidat wird sich – wieder einmal – etwas gedulden müssen: Auf der Tagesordnung für den Parteitag am heutigen Samstag in Schwäbisch Gmünd ist Günther Oettingers Bewerbungsrede für die Spitzenkandidatur der baden-württembergischen CDU im Jahr 2006 erst als achter Punkt ausgewiesen. An sich könnte Oettinger das gelassen abwarten.
Roland Muschel
Berlin/Stuttgart - Ein Kind von Traurigkeit ist Gerhard Mayer-Vorfelder („MV“) nicht. Aber muss sich der trinkfeste DFB-Präsident deshalb gefallen lassen, seit Sommer als angeblicher Trunkenbold in einer Comedy-Reihe des Südwestrundfunks parodiert zu werden?
CSU-Chef Stoiber bleibt im Gesundheitsstreit der Union hart / Die Stuttgarter CDU will vermitteln
In der baden-württembergischen CDU gärt es. Anderthalb Jahre vor der nächsten Landtagswahl muss sich Ministerpräsident Erwin Teufel von seinen Parteikollegen zunehmend Fragen nach seiner politischen Zukunft stellen lassen.
Sindelfingen - Die baden-württembergische FDP hat eine neue Vorsitzende gewählt. Der langjährige Landesvorsitzende und Ex-Wirtschaftsminister Walter Döring war Mitte Juni wegen einer Umfrageaffäre zurückgetreten.
Hans Filbinger ist als Wahlmann in der Bundesversammlung umstritten – abberufen werden kann er nicht
Oettinger bringt sich als Nachfolger von Teufel ins Spiel – wegen Schavan
Baden-Württembergs Ministerpräsident Teufel will noch eine ganze Weile amtieren. Das macht seine CDU zusehends nervös
Über die meldepflichtigen Vorgänge im Atomkraftwerk Philippsburg Ende August/Anfang September hat der Betreiber EnBW dem baden-württembergischen Umweltministerium über Wochen hinweg "nur bröckchenweise" berichtet. Ein Sprecher der Aufsichtsbehörde erklärte am Sonntag dem "Tagesspiegel", trotz mehrfachen Drängens habe es über vier Wochen gedauert, "bis Licht ins Dunkel" gebracht wurde.
"In einer Situation wie heute", sagt Eberhard Diepgen und guckt nach rechts, wo Helmut Kohl steht, "in einer solchen Situation wäre mir wohler, wenn wir einen Kanzler mit ähnlicher internationaler Erfahrung hätten." Der Altkanzler verzieht keine Miene, obwohl das Publikum auf dem Wittenbergplatz in Berlin jetzt besonders laut klatscht.
Persönlich können sie seit langem ausgesprochen gut miteinander - Walter Döring (47), FDP-Landeschef und seit 1996 als Wirtschaftsminister Vize-Ministerpräsident in Baden-Württemberg, und Dieter Salomon (40), seit Fritz Kuhns Weggang nach Berlin erster Mann im Ring bei den Grünen im Landtag. Beide sind Politiker ohne jede Arroganz, offen, schlagfertig, nicht nachtragend.
Projekt 18? "Da habe ich keine Probleme mit.
Sie haben ihm einen Strauß dunkelblauer Luftballons in die Hand gedrückt, die er draußen vor der Parteitagshalle gleich fernsehwirksam in den blauen Herbsthimmel fliegen lassen muss, nachdem er wieder zum CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl im kommenden März bestimmt worden ist. Alle mit roten Kärtchen versehen, die den "fünf weitesten Findern" ein Essen mit dem Ministerpräsidenten versprechen.
Wenn es stimmt, dass es für eine als chancenlos geltende Oppositionspartei schon die halbe Miete ist, wenn sie überhaupt zur Kenntnis genommen wird - dann hat die Südwest-SPD plötzlich ziemlich gute Karten. Denn nun hat sie gleich zwei attraktive Bewerber um die Spitzenkandidatur für die baden-württembergische Landtagswahl im März 2001: Die beiden Bundestagsabgeordneten Ute Vogt (35) und Siegmar Mosdorf (48).
Fünf Minuten vorher nochmal ein kurzer Anruf nach Stuttgart: Ja, es bleibt dabei. Wir treten an.