Sechs Monate nach dem Erdbeben kommt der Wiederaufbau Haitis kaum voran. Die Geduld der Haitianer geht zur Neige - nun droht Gewalt.
Sandra Weiss
Es war ein Schachzug, wie er für die Castro-Brüder üblich ist. Mit der angekündigten Freilassung von 52 Dissidenten schlägt das kubanische Regime gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Das Ausland applaudiert angesichts der „positiven Geste“, der Journalist Guillermo Fariñas legt seinen Hungerstreik nieder, der ihn zur Symbolfigur für die internationalen Medien machte, die „Damen in Weiß“ haben keinen Anlass mehr für ihre Proteste.

Es war ein Schachzug, wie er für die Castro-Brüder üblich ist. Mit der angekündigten Freilassung von 52 Dissidenten schlägt das kubanische Regime gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Das Ausland applaudiert angesichts der „positiven Geste“, der Journalist Guillermo Fariñas legt seinen Hungerstreik nieder, der ihn zur Symbolfigur für die internationalen Medien machte, die „Damen in Weiß“ haben keinen Anlass mehr für ihre Proteste.
Ermordete Kandidaten, illegal abgehörte Telefonate, und zu guter Letzt der Rücktritt der Staatsanwältin für Wahldelikte vier Tage vor dem Urnengang – die Regionalwahlen in Mexiko am Sonntag stehen unter keinem guten Stern.

Es war ein blitzartiger Sieg. Keine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale in Kolumbien stand der nächste Präsident bereits fest: Juan Manuel Santos tritt nach acht Jahren in die Fußstapfen seines Mentors Alvaro Uribe.

Der grüne Außenseiter Antanas Mockus begeistert die Massen in Kolumbien – und hat Chancen auf den Sieg bei den Präsidentschaftswahlen am Sonntag.
Gipfeltreffen in Madrid: Die Euro-Zone kriselt – Lateinamerika boomt
Gerade war Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin da, jetzt reist Präsident Dimitri Medwedew durch Lateinamerika. Nach Argentinien wird er am Donnerstag in Brasilien erwartet und dort auf keinen Geringeren treffen als Chinas Staatschef Hu Jintao – ebenfalls ein alter Bekannter in Lateinamerika.
Eine neue Leitwährung ist das Spitzenthema beim Treffen von China, Russland, Indien und Brasilien. Südamerika orientiert sich nach Asien.

UPDATE Nach neuen Erdrutschen im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro suchen hunderte Rettungskräfte verzweifelt nach Überlebenden.
Am blutigsten Wochenende seit Jahresbeginn sind in Mexiko mindestens 80 Menschen ums Leben gekommen. Dass sich darunter zwei Angestellte des US-Konsulats von Ciudad Juarez und der US-amerikanische Ehemann einer der beiden befinden, macht die Vorgänge zu einem Politikum.
Auf den Hügeln über den Ruinen von Port-au-Prince wird derzeit an der neuen haitianischen Hauptstadt gebastelt.

Im chilenischen Erdbebengebiet gerät die Situation außer Kontrolle: Bürgerwehren kämpfen gegen Plünderer.

Berichte über Plünderungen und Angst vor Gewalt im chilenischen Erdbebengebiet – die Regierung entsendet Truppen
Die bisherige Rio-Gruppe und die Gemeinschaft karibischer Staaten schließen sich in den kommenden zwei Jahren zusammen. USA und Kanada sollen dem Bündnis von "historischer Tragweite" nicht angehören.

Fünf Wochen nach dem Erdbeben in Haiti kämpfen die Menschen mit den Widrigkeiten ihres Lebens.
Das Erdbeben vor einem Monat vernichtete mühsam aufgebaute Perspektiven. Investoren und Unternehmen wenden sich von dem karibischen Armenhaus ab.
Zum ersten Mal bekommt Costa Rica eine Präsidentin – sie gilt als enge Vertraute ihres Vorgängers Arias.
Im dritten Anlauf gelingt es Sebastián Pinera das Mitte-Links-Bündnis aus dem Präsidentenpalast zu vertreiben. Pinera macht die Rechte wieder salonfähig.
Leere Kassen führen zum Dauerkonflikt: Präsidentin Cristina Kirchner hat nun ein Auge auf die Zentralbankreserven geworfen.

Sozialer, demokratischer, aber in Teilen weiter autoritär – wie Lateinamerika sich in der ersten Dekade des Jahrhunderts verändert hat.
Enttäuscht und desillusioniert haben die Länder Lateinamerikas auf das Abkommen des Klima-Gipfels reagiert.
In Honduras ist der Handel mit Kokain seit der politischen Krise aufgeblüht – die Drogenbosse sind den Fahndern weit überlegen.
In Bolivien ist der amtierende Präsident Evo Morales bei der Präsidentschaftswahl am Sonntag klar in seinem Amt bestätigt worden und wird das Andenland weitere fünf Jahre regieren.