Der türkische Präsdent will die Meinungsfreiheit stärken. Der berüchtigte Paragraf 301 soll geändert werden.
Susanne Güsten
In einem Raum in der Istanbuler Innenstadt sitzen zwanzig junge Leute: „Drei-hundert-neun-und-sechzig“, rufen sie im Chor. Sie sind überwiegend weiblich und Teilnehmer eines Deutschkurses am Goethe-Institut.
Ein Hasslied auf den ermordeten armenischen Journalisten Hrant Dink erschüttert die Türkei.
Istanbul - Die türkische Hauptstadt Ankara ist am Dienstag einem verheerenden Bombenanschlag entgangen.In einem blauen Mercedes-Van vom Typ „Vito“ fand die Polizei rund 300 Kilogramm TNT und Natriumnitrat – genug Sprengstoff, um in einem belebten Stadtviertel für ein Blutbad zu sorgen.

Marco bleibt in Haft, hat der Richter entschieden – es ist die Bürokratie, die den Fall in die Länge zieht. Seit Ostern sitzt der Junge nun schon in Untersuchungshaft.
Die neue Regierung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan hat sich für die nächsten Jahre einen Ausbau der Demokratie und eine deutliche Steigerung des Wohlstands vorgenommen. Die Türkei habe die politischen und wirtschaftlichen Krisen der Vergangenheit überwunden und sei nun „startklar zum Abheben“, sagte Erdogan am Freitag bei der Vorlage des neuen Regierungsprogramms im Parlament von Ankara.

Die Türkei stellt sich auf Abdullah Gül als Staatschef ein – auch die Armee schickt Versöhnungssignale.
Das türkische Militär lehnt Außenminister Gül als Präsidenten ab – aber mehr als einen Boykott kann es sich nicht leisten.
Hayrünnisa Gül könnte die erste Präsidentengattin der Türkei mit Kopftuch werden.
Istanbul - Als am Wochenende das neu gewählte türkische Parlament zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentrat, da rieben sich viele Beobachter in Ankara die Augen. Statt der im Parlament befürchteten Konfrontation herrschte Harmonie im Hohen Haus.
Europa, Reformen, Wohlstand – Erdogans Agenda war überzeugender als die Islamangst der Opposition.
Die Christen in der Türkei unterstützen die islamische AKP von Premier Erdogan. Sie haben keine andere Wahl.
Deniz Baykal, türkischer Oppositionschef
Türkische Polizei nimmt schwangere Deutsche wegen 20 Kilogramm Heroin fest.
Istanbul - „Lass' dich sehen, Istanbul“ - unter diesem Slogan haben am Sonntag mehrere Hunderttausend Anhänger der Regierungspartei AKP von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan in der türkischen Metropole demonstriert. Nach Meldungen regierungsnaher Medien lag die Zahl der Teilnehmer sogar bei mehr als einer Million.
Marco W. steht in Antalya vor Gericht. Ein Urteil ist unwahrscheinlich. Eine vorzeitige Entlassung auch

Der Wirbel um Marco W. verärgert deutsche Urlauber an der türkischen Riviera – die meisten nehmen ihr Gastland in Schutz.

Die Haftanstalt im türkischen Antalya ist hoffnungslos überfüllt - aber Marco W. hat offenbar noch Glück mit seiner Zelle.

Ankara reagiert enttäuscht auf die Blockadehaltung Frankreichs und den schleppenden Fortgang bei den EU-Beitrittsgesprächen.

Der 17-jährige Niedersachse scheint sich im Gefängnis vorerst arrangiert zu haben und schloss Freundschaft mit einem Mithäftling aus dem Kosovo.
mit etwa 30 Häftlingen
Istanbul - Die Spannungen im Grenzgebiet zwischen der Türkei und dem Irak nehmen zu. Die türkische Armee erklärte einige Landstriche entlang der 330 Kilometer langen Grenze zum Irak für die Dauer von drei Monaten zu „Sicherheitszonen“, in denen verstärkte Kontrollen stattfinden sollen und ein Überflugverbot gilt.
Der Auftritt war eine Kriegserklärung: Die Präsidentin des türkischen Verfassungsgerichts, Tülay Tugcu, kündigte öffentlich eine Strafanzeige ihres Gerichts gegen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan an. Erdogan muss sich wegen angeblicher Beleidigung der Justiz auf eine Klage nach dem berüchtigten Paragrafen 301 einstellen, der die Verunglimpfung des „Türkentums“ und staatlicher Institutionen verbietet.
Istanbul - Im Parlament von Ankara zeigten Regierung und Opposition in der Türkei am Montag, was sie unter einer leidenschaftlichen Debatte verstehen: In einer Aussprache über die Einführung einer Direktwahl des Staatspräsidenten ließen die Abgeordneten die Fäuste fliegen und machten deutlich, dass der Begriff „Machtkampf“ in der Türkei durchaus wörtlich zu nehmen ist. Die Auseinandersetzung verdeutlichte, wie sehr der Streit um das Präsidentenamt und die nahen Wahlen am 22.