Iglu zeigt: Berlins Jugend wird schon in der Grundschule um ihre Zukunft gebracht
Susanne Vieth-Entus
Berlins Jugend wird schon in der Grundschule um ihre Zukunft gebracht. Ohne zusätzliche Anstrengungen steuern knapp 25 Prozent der Berliner Schüler auf Hartz IV zu. Susanne Vieth-Entus über die Ergebnisse der Iglu-Studie.
Berlins Grundschüler sind unzureichend für ihre weitere Schullaufbahn gerüstet: Jeder vierte Zehnjährige liest so schlecht, dass ein erfolgreicher Besuch der weiterführenden Schule infrage steht. Das belegt die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu), die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.
Bildungsministerin Schavan will jeder Schule in Deutschland 100 000 Euro zur Verfügung stellen - für Umbauten und Renovierungen. Berlins Schulen könnten das Geld gut gebrauchen. Denn der Sanierungsstau beträgt mehr als eine Milliarde Euro.
Berlins Schulgebäude verkommen immer mehr. Politiker, Lehrer, Eltern und Schüler dürfen deshalb aber nicht resignieren. Engagement und Ideen sind gefragt.
Vater Staat müht sich ja redlich, das Geld einigermaßen gerecht zu verteilen, ohne gleich den Sozialismus auszurufen. Deshalb müssen die reiche(re)n Bayern und Hessen Jahr für Jahr etliche Millionen zu den armen Nachbarbundesländern schaufeln.
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Geplante Datei ist umstritten: Grüne befürchten, dass sich Lehrer zu Hilfssheriff der Polizei machen lassen.
Die Aufregung über das neue Sicherheitssystem hat die Kita "Zion" in Mitte völlig überrascht. Weil die Datenschützer Bedenken haben, bleibt der Fingerabdruck-Scanner vorerst aus. Die Eltern können ihre Kinder also weiter ohne Fingerabdruck abholen.
Berlin bekommt eine automatisierte Schülerdatei. Sie enthält neben Namen und Anschrift aller Schüler auch Angaben über auffälliges Schwänzen, Herkunftssprache, Lernmittelbefreiung und den Bedarf an Zusatzförderung.

Was Cem Özdemir anregt, hat in Berlin bisher nur teilweise Erfolg gehabt. Einem großen Elan, schon vor 30 Jahren, ist die Ernüchterung gewichen. Das Interesse der Schüler und Politiker an Türkisch-Unterricht ist einfach zu gering.
Gesetzentwurf schon diese Woche im Parlament Zöllner erhofft bessere Planbarkeit des Schuljahres
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Schwänzen, Sprache, Lernmittelbefreiung: In Berlin soll künftig jeder Schüler in einer zentralen Datei erfasst werden - und das schon ab nächstem Schuljahr. Bildungssenator Zöllner erhofft sich damit, den Lehrerbedarf besser einschätzen zu können.
Susanne Vieth-Entus zur Forderung des neuen Grünen-Chefs Cem Özdemir nach mehr Türkisch-Unterricht an deutschen Schulen.
Immer mehr Bildungspolitiker fordern schnelle Fusion von Haupt-, Real- und Gesamtschulen. Die Gymnasien sollen eigenständig bleiben.
Wer bestimmt am Ende, wenn ein Kind aufs Gymnasium soll? Die Zensuren oder der Wille der Eltern? Der Schulsenator hat da so seine Vorstellungen.
Die Pisa-Studie offenbart personelle Mängel in Berlin. An Gesamtschulen gibt es vor allem ein gravierendes Defizit bei Naturwissenschaften. Die Verwaltung weiß allerdings nichts von den Problemen.
Trotz schwieriger Bedingungen: Schulqualität liegt inzwischen über dem OECD-Durchschnitt

Berlin hat im Pisa-Ländervergleich seinen Platz im unteren Mittelfeld behauptet und bei den Leistungen einen leichten Fortschritt erreicht. Für die Opposition fällt der Leistungszuwachs zu klein aus.
Der gordische Knoten ist noch nicht zerschlagen: Kreuzberg ringt weiter um die Frage, wie es weitergehen soll mit dem leeren Schulgebäude mitten im Bergmannkiez.
Die GEW will weiter mit dem Senat verhandeln. Weil angestellte Lehrer in Berlin weit weniger als Beamte und in anderen Bundesländern verdienen. Deshalb wandern begehrte Nachwuchspädagogen oft ab.
Ein Schulrat wird versetzt, eine Mutter streitet mit einer Lehrerin, die zufällig Ehefrau des Finanzsenators ist. Daraus lässt sich eine Intrige spinnen.
Die Gewerkschaften verschärfen den Arbeitskampf im öffentlichen Dienst. Eine Woche lang sollen Kitas, Schulen und Behörden lahmgelegt werden. Viele Eltern müssen deshalb Urlaub nehmen. Am Montag wollen Tausende Beschäftigte vor der SPD-Parteizentrale demonstrieren.