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Serie Wendekalender: 19. Oktober 1989

Die Havelchaussee im Grunewald soll für Autos geschlossen werden

Die Havelschaussee soll zwischen Großer Steinlake und Lieper Bucht weitgehend beseitigt und begrünt werden. Darauf haben sich Umwelt- und Verkehrsverwaltung geeinigt, schreibt der Tagesspiegel. Der Rückbau diene dem Trinkwasserschutz, sagte ein Sprecher von Umweltsenatorin Michaele Schreyer (AL). Der rot-grüne Senat muss das aber noch absegnen. Die Chaussee soll zwischen Postfenn und Kronprinzessinnenweg für Autos gesperrt werden. Busse könnten von Süden bis zur Großen Steinlake und von Norden bis zur Lieper Bucht fahren und dort wenden. Zehlendorfs Bezirksbürgermeister Jürgen Klemann (CDU) bezeichnet die Pläne als „haarsträubend“. Erfreulicher für Klemann ist hingegen die Zusammenarbeit seines Bezirks mit der Stadt Königs Wusterhausen: Mit deren Bürgermeister Winkelmann vereinbarte Klemann ein Begegnungsprogramm. Bei den Treffen soll über die Betreuung älterer Menschen und Jugendarbeit diskutiert werden. Außerdem sind zwei Hockeyspiele und eine Fotoausstellung geplant.

In der FDJ-Postille „Junge Welt“ rechnet ein Wirtschaftswissenschaftler vor, was die Massenflucht die DDR-Volkswirtschaft kostet. Pro zehntausend Bürger, die ihren Staat verlassen, sinke das Nationaleinkommen um 0,12 Prozent, das sei ein Verlust von 330 Millionen Mark. Pro Jahr! Da es sich vorwiegend um junge Leute handelt, summiere sich diese Zahl über die Jahre auf eine zweistellige Milliardensumme.loy

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