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Mit Goethes Ballade "Der Zauberlehrling" steigt der Geruch von Klassenzimmern auf, plätschert Vers-Kauen auf Ohren ein, die auf das Pausenklingeln harren.Und dann dieses deprimierende Ende, als dem Lehrling unmißverständlich erklärt wird, daß nur der alte Meister weiß, wo der Hammer hängt.

Von Ulrich Amling

Bibliotheken, auch die zu Hause, wachsen unauffällig, aber beständig; und manchmal wachsen sie einem über den Kopf.Dann trifft man in den "babylonischen Schichten", mit denen man keinen regelmäßigen Umgang hat, plötzlich auf Bekannte, von denen man gar nicht wußte, daß man sie hat.

Wer noch Abbados Aufführung von Wagners "Tristan" im Ohr hatte, wird bei der Begegnung mit dem "Zaubertrank", dem anderen "Tristan" von Frank Martin - im Rahmen des Philharmonischen Zyklus "Tristan und Isolde - der Mythos von Liebe und Tod" - zu der Erkenntnis gelangt sein, daß ein Vergleich zwischen beiden Werken zwar naheliegt, aber letztlich kaum durchzuführen ist.Es gibt musikalisch so gut wie keine Parallelen zwischen Wagner und Martin, der in "Le vin herbé" zurückgreift auf drei Kapitel des Romans "Tristan et Iseut" von Joseph Bédier.

Ein bißchen bewegend war das schon, wie Hans-Jochen Genzel die Filmversion von Walter Felsensteins legendärer Inszenierung der Offenbachschen "Hoffmanns Erzählungen" von 1970 ankündigte: "Was wir sehen werden ist Vergangenheit.Nur das Theater ist immer Gegenwart.

Wer Glück oder die richtigen Freunde hat, findet vielleicht den Weg in eine der Bars in Mitte oder sonstwo im Berliner Osten, deren Adresse in keinem Führer, keinem Stadtmagazin und keiner Zeitung steht.Irgendeiner muß immer schon einmal da gewesen sein, sich den Weg gemerkt haben und die Öffnungstage, die als Geheimnis gehandelt werden, kennen.

Von David Wagner

"Welche Spielregeln gibt es für zwei, die sich bisher eher fremd waren?" Monika Grütters stellte diese Frage auf der 4.

Eine schrecklich nette Familie, diese Smiths.Vater Ansel sitzt den ganzen Tag vor der Glotze und vernichtet mit Dosenbier seine letzten fünf Gehirnzellen.

Der Ort war gut gewählt, ein wahrhafter locus genii: das Berliner "Brücke"-Museum als Präsentationsort für die Memoiren einer Künstlerfreundin.Vor Gemälden Karl Schmidt-Rottluffs erinnerte Erika von Hornstein an den großen "Brücke"-Künstler, der einst ihr Lehrer war, und Carl Hofer, mit dem sie ebenfalls eine lebenslange Freundschaft verband.