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Gerade erst hat Joachim Tomaschewsky Premiere gehabt.In Christoph Schlingensiefs "Berliner Republik", dem Boulevardstück um Gerhard Schröder, spielt er "Gerhards Vater".

Von Christoph Funke

Eine zierliche, 97jährige Dame mit strahlend weißem Haar nimmt, elegant auf die Lehne des Rollstuhls gestützt, den Stift.Höher schreiben, fester aufdrücken, sorgt ein Anverwandter.

Am morgigen Freitag ist es wieder so weit: Auf der Via dolorosa in Jerusalem werden Pilgerprozessionen den schweren Weg abschreiten, den einst ihr Heiland zu gehen hatte.Es ist zu hoffen, daß sich die Frommen nicht wieder in die Haare geraten und mit ihren Holzkreuzen aufeinander einschlagen, wie es in der Vergangenheit oft genug vorkam.

Am 19.April 1993 stürmen Beamte des FBI und der Behörde für Alkohol, Tabak und Schießwaffen eine Ranch der Davidianer-Sekte in der Nähe von Waco, Texas.

Weit genug weg von den bequemen Sesseln der Unterhaltung hat der Autorenfilm seine harten Stühle postiert.Liest man im Forum-Katalog von 1997 Mark Schillings Einführung zu Satoshi Isakas Debütfilm "(Focus)" - geschrieben wie eine Aussprachebezeichnung oder wie die Ergänzung zum fehlenden Haupttitel - wäre eher ein Essay als ein Spielfilm zu erwarten.

Die Konzertreihe "Musikwerke Bildender Künstler" startet nicht, wie Dienstag irrtümlich berichtet, am 4.5.

Daß dies keine der üblichen, harmlos märchenhaften "Cenerentolas" werden wird, kündigt sich schon während der Ouvertüre an.Bevor er zum Hausputz bei Familie Magnifico herüberzappt, blendet Nigel Lowery kurz eine szenische Reminiszenz an das Argentinien der Peron-Diktatur ein: Winkend stehen der General und seine Frau Evita auf einem Balkon, während darunter Soldaten in orangefarbener Paradeuniform auf drei hängende Mäntel anlegen.

Die Ankündigung von Gerard Mortier, seinen Vertrag als Intendant der Salzburger Festspiele nicht über das Jahr 2001 verlängern zu wollen, wird Konsequenzen auch für die beiden anderen Mitglieder des Dreierdirektoriums des Festivals haben: Der österreichische Kulturstaatssekretär Peter Wittmann will nach Mortiers Abschied die bisherige "falsche Führungsstruktur" durch ein neues Leitungsmodell ersetzen, bei dem es "klare Kompetenzregelungen" geben müsse, "wer was zu machen hat".Hauptgrund für Mortiers Entscheidung, Salzburg nach 2001 zu verlassen, war die ungewöhnliche Konstellation eines Dreierdirektoriums, das stets einstimmig entscheiden muß.

Von Frederik Hanssen

Die menschliche Stimme gehörte nicht immer zu den Hauptinstrumenten des Jazz.Daß sie es über die vierziger und fünfziger Jahre werden konnte, war nicht zuletzt das Verdienst von Joe Williams.

Harry Kupfer hat die Brautgemachsszene seiner "Lohengrin"-Inszenierung an der Staatsoper verändert.Die Titelfigur, die in der bisherigen Fassung von 1996 wie die Statue auf ihrer eigenen Gruft verharrte, steigt nun nach den Worten "Das süße Lied verhallt, wir sind allein .

Von Sybill Mahlke