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Animier mich! Toni (Tom Beck) und Rebecca (Annette Frier) beim Karaoke.

© RTL

Mehr als Gespenster: Muckels Traum

Locker machen mit Annette Frier und Cocktail: Eine RTL-Komödie sucht auf der Lieblingsinsel der Deutschen nach Geistern.

Von Susanna Nieder

Kann eine quietschbunte Komödie im edelprolligen Urlaubsparadies, mit computeranimierten Geistern, Slapstick und Knallchargen wirklich komisch sein? Sie kann! Wenn die Witze exakt im richtigen Moment und voller Hingabe abgeliefert werden, dann kann der Plot vollkommen bescheuert sein – lachen muss man bei der RTL-Komödie „Geister all inclusive“ trotzdem immer wieder.

Michael Hagen (Kai Schumann) wird von seiner Frau Rebecca (Annette Frier) „Muckel“ genannt, von seinem Chef Brinkmann (Ralph Herforth) zur Schnecke gemacht und von der Kollegin Sander (Florentine Lahme) gemobbt. Als er nach zehn Jahren Ehe denkt, es endlich in die Flitterwochen zu schaffen, kommandiert ihn Brinkmann stattdessen ins Fünf-Sterne-Ferienobjekt nach Malle, wo chaotische Zustände herrschen. Der arme Muckel hat also einiges vor: seinen Job retten, seiner Frau die Reise als Liebesurlaub verkaufen und, wie sich herausstellt, ein Hotel voller ungezogener Geister in Ordnung zu bringen. Dabei unterstützt ihn der stellvertretende Hotelmanager Ramon Vasques (Erdogan Atalay), stolzer Aragonier und gescheiterter Torero. Das Komödienpersonal vervollständigt ein treudoofer, wenn auch gut gebauter Animateur namens Toni (Tom Beck).

„Geister all inclusive“ lebt vom Timing, das Derek Winter (Drehbuch), Axel Sand (Regie und Kamera) und sämtliche Darsteller perfekt beherrschen. Mit Tempo und Begeisterung werfen sie sich in eine Standardsituation nach der anderen – und nehmen sie mit Bravour. Klar ruft Brinkmann immer grade dann an, wenn Hagen mit beiden Händen Geister bekämpft. Logisch kriegt der Toni ständig eins auf die Mütze. Und Rebecca, die nach all den Ehejahren jetzt oder nie schwanger werden will, muss das seltsame Verhalten ihres gestressten Gatten immer mehr missverstehen. Muckel schaut dann gepeinigt, weil er so gerne alles richtig machen würde.

Es steckt schon eine Menge Können in dieser Produktion und nicht zuletzt in der Animation der Geister. Für einen Fernsehfilm ist ein solcher Aufwand nicht gerade selbstverständlich. Mehrere Monate saßen die Programmierer des deutschen Unternehmens Chris Creatures an den sieben Gestalten, die in 285 Einstellungen eingefügt werden mussten. Das Ergebnis sieht ziemlich gut aus. Da dürfen sich selbst strikte Anhänger des öffentlichrechtlichen Fernsehens mal locker machen und sich mit einem bunten Cocktail vor die Glotze setzen.

„Geister all inclusive“, 20 Uhr 15, RTL

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