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BONN .Knapp drei Stunden hat der SPD-Sonderparteitag am Montag über den Kosovo-Einsatz debattiert, dann stand fest: Die Partei steht mit großer Mehrheit hinter dem Kurs der Regierung.

Von Robert Birnbaum

Mehr als 400 000 Flüchtlinge aus dem Kosovo haben in angrenzenden Staaten eine erste Zuflucht gefunden.Besonders Albanien und Mazedonien bedürfen aber der logistischen und finanziellen Hilfe bei der Unterbringung und Verpflegung.

Die Spendenbereitschaft für die Flüchtlinge aus dem Kosovo ist ungewöhnlich groß.Allein beim Deutschen Roten Kreuz gingen in zwei Wochen über 22 Millionen Mark Spenden zur Linderung der Flüchtlingsnot ein.

Neben einer Reihe fachlicher Gründe gibt es einen zentralen politischen Grund dafür, daß die rot-grüne Bundesregierung so entschieden wie kaum eine andere westliche Regierung gegen Bodentruppen im Kosovo ist: Sie muß befürchten, dafür keine Mehrheit im Bundestag zu bekommen.Ohne Zustimmung des Parlaments aber kann Bonn nicht handeln - Folge jenes Urteils des Bundesverfassungsgerichts von 1994, das seinerzeit die FDP gegen die eigene Regierung erzwungen hatte.

Von Robert Birnbaum

BONN .Gerhard Schröder ist der achte Vorsitzende der SPD seit Kriegsende: Mit 370 gegen 102 Stimmen bei 15 Enthaltungen wählte ein Sonderparteitag der SPD den Kanzler am Montag in Bonn zum Nachfolger des kürzlich zurückgetretenen Oskar Lafontaine.