Harald Martenstein macht sich Sorgen um das deutsche Bildungswesen, wertlose Abschlüsse und moderne Wolfskinder, die in der Schule statt zu Hause erzogen werden.
Harald Martenstein
Harald Martenstein findet, dass die Deutschen nicht viel besser dran sind als die Griechen. Aber um das alles wirklich zu begreifen, braucht es vielleicht erst den ganz großen Crash - eine Art Finanz-Tschernobyl.
Adenauers Lieblingsbaum stirbt, die von Kohl hinterlassenen Bücher sehen ungelesen aus und in der Kiesingerallee wird gegen Antragsgebühr Cannabis legalisiert. Auf Kanzlerpfadfindung in der Bundesstadt.
Harald Martenstein protokolliert ein energiepolitisches Bürgergespräch zum Thema die Windenergie und der Bürger. Und über Gemeinwohl, Egoismus und Demokratie.

Dass es in einer Millionenstadt hin und wieder brennt, ist unvermeidlich. In Berlin gibt es aber eine eigenartige Situation. Es fängt mit dem Grillen an und endet bei brennenden Autos und Kinderwagen. Berlin ist die deutsche Brandeshauptstadt, findet unser Kolumnist.
Menschen sind neugierig, das liegt in ihrer Natur. Neugier ist keine negative Eigenschaft, das Gegenteil von Neugier heißt Gleichgültigkeit. Harald Martenstein fragt sich trotzdem, ob denn wirklich alles öffentlich werden muss.
Harald Martenstein kann nicht nur mit Worten, sondern auch mit Buchstaben jonglieren. Das ist in diesen Tagen ein wichtiges Talent. Warum? Wir sagen nur: MfG, DSK, HUS und EHEC!

Harald Martenstein findet die Diskussionen über Schulstrukturreformen absurd. Solange in einer Gymnasiumsklasse 32 Kinder sitzen und es manchmal Glückssache ist, ob morgens überhaupt ein Lehrer vor dieser Klasse steht, erübrigt sich jede Reformdebatte.

Die Aberkennung des Henri-Nannen-Preises für René Pfister ist eine Schmähung für den Autor. Und das hat Pfister sicher nicht verdient.
Als Angela Merkel sagte, sie freue sich über den Tod des Verbrechers bin Laden, hat sie die am weitesten vom Christentum entfernte Position bezogen, die sich vorstellen lässt.
Ökostrom ist angeblich teurer als Atomkraft. Harald Martenstein hat das mal nachgerechnet und kommt zu dem Ergebnis: Wir werden belogen.

Deutschland wird von einer Einheitspartei neuen Typs regiert, den liberalen Sozialökologen. CDU, SPD, Grüne etcetera sind inzwischen das Gleiche wie Saturn, Media Markt und Karstadt. Sie liefern, was der Kunde haben möchte. Ein Kommentar.
Angela Merkel ist immer dann Pazifistin, wenn es Landtagswahlen in Baden-Württemberg gibt, und zwar für genau drei Monate. Sie und Guido Westerwelle würden wahrscheinlich auch gemeinsam nackt Boogie Woogie tanzen, falls es ein Prozent mehr bei den Wahlen bringt.
Die Versicherungsgesellschaften lehnen es ab, deutsche Atomkraftwerke zu versichern. Das Risiko ist ihnen zu hoch. Atomstrom gibt es überhaupt nur deswegen, weil er nicht versichert ist.
Ein Satz von CSU-Chef Seehofer bezogen auf die Kritik an Guttenberg beschäftigt Harald Martenstein. Was Seehofer sagen müsste, wenn er seine eigenen Ansprüche für sich selbst gelten ließe.
Die Guttenberg-Affäre ist gar keine Affäre, sondern ein Initiationsritual, das jeder CSU-Politiker absolvieren muss, um der Partei seine Befähigung für höchste Ämter zu beweisen.
Wie konnte Guttenberg nur glauben, dass er mit dieser Doktorarbeit durchkommt? Wenn ein Politiker schon betrügt, dann soll er es wenigstens klug anstellen.

Es gibt viele Spielfilme über die RAF und den deutschen Terrorismus. Andreas Veiels "Wer wenn nicht wir" ragt aus der Masse heraus, weil er einen differenzierten Blick auf die Terroristen wirft.

In diesem Jahr sterben in den Filmen auf der Berlinale ungewöhnlich viele Kinder und Tiere. Vielleicht gibt es da auch schon eine Quote. Wer stattdessen Lebensfreude inhalieren möchte, ist in "The Big Eden" gut aufgehoben.

In einer Kritik stand, der Film "Die Frauen aus der sechsten Etage" bediene das konservative Vorurteil, man könne auch ohne Geld glücklich sein. Doch Filme sollte man nicht ideologisch beurteilen.

Welchen Schaden die These "Kunst muss wehtun" anrichtet, sieht man jeden Tag bei der Berlinale. Wenn das Publikum scharenweise aus dem Kino flüchtet, denken manche Regisseure, dies sei der Beweis dafür, dass sie große Künstler sind.

Filme über Transgender-Jugendliche, Filme über Rentnerschicksale: Berlinale-Besucher werden mit vielen gesellschaftlichen Problemen konfrontiert. Immer betroffen zu sein, ist gar nicht mal so leicht.

Die Berlinale 2011 sei die wohl düsterste aller Zeiten, heißt es. Ganz so schlimm kann es nicht sein, findet Harald Martenstein. Denn jeder Film braucht einen Konflikt, ein Problem.

Die Berlinale hat begonnen, und sie ist so ganzheitlich, nachhaltig, gewaltfrei und behindertengerecht wie noch nie. Zeit für Gewaltfilme, Hanfpeitschen und Sklaventransporte.