Klasse-Niveau, berauschendes Fest - oder dröges Ballgeschiebe? Viele können sich nicht entscheiden, wie Sie die EM finden sollen. Der Tagesspiegel auch nicht. Deshalb lassen wir zwei Autoren zu Wort kommen.
Johannes Schneider
"Fan-Pelle", "Ganzkörperkondom" - die sogenannten "Morphsuits" erobern bei der EM die Tribünen. Das Konzept überzeugt: Man wird gesehen - und doch nicht erkannt. Wir haben einen der Spandexanzüge getestet.

Mesut Özil gibt sich auf der Pressekonferenz vor dem Halbfinale gegen Italien selbstbewusst. "Wir freuen uns auf Italien", sagte der Spielmacher. Von Angst also keine Spur, die Deutschen wissen um die eigene Stärke

Marco Reus und André Schürrle beweisen in der DFB-Pressekonferenz, wie langweilig medientrainierte Jungprofis sein können. Doch selbst darin versteckt sich ein gewisser Erkenntnisgewinn. Unser Liveticker zum Nachlesen.

Hannes Wader wird 70 - die junge Generation huldigt dem Idol: Ein junger Filmemacher versucht, ihn zu porträtieren, junge Liedermacher, ihn an die Gegenwart anzupassen - beide kommen ihm nicht wirklich nah. Ode an einen Unerreichten.
Man muss sich das nur vorstellen, da geht schon die Pumpe, da ist man plötzlich ganz da, fiebrig präsent im Hier und Jetzt des Turniers: wie Tschechiens Torwart Petr Cech nach einer Ecke in der Nachspielzeit des EM-Viertelfinales das 1:1 gegen Portugal köpft, wie dann in der letzten Minute der Verlängerung der eingewechselte Roman Hubnik das 2:1 markiert – natürlich, nachdem Cristiano Ronaldo noch zweimal die Latte getroffen hat. Die Übung für den Möglichkeitssinn beweist: An uns liegt es nicht, dass das Turnier bisher nicht wirklich emotionalisiert.
Beim Spiel Ukraine gegen England wurde ein klares Tor nicht gegeben. Dabei stand der Torrichter nur wenige Meter weg. Doch seine Sicht wurde vom Pfosten verdeckt. Wirklich? Der Tagesspiegel macht den Test.
Man kann in diesen Momenten zur Reporterlegende werden. Günther Jauch und Marcel Reif haben das vorgemacht, als 1998 in Madrid ein Tor noch vor dem Anpfiff fiel (also umfiel), und Reif und Jauch just diesen schönen Flachwitz als Sprungbrett nahmen in eine 76-minütige Livereportage über die Unfähigkeit, ein Tor aufzustellen.

Nach dem 2:1-Sieg tritt ein aufgeräumter Bastian Schweinsteiger vor die Presse. Spektakuläres hat der nicht zu vermelden, gibt sich aber unterhaltsam. Unser Liveticker von der DFB-Pressekonferenz zum Nachlesen.

Die digitale Revolution ist der Motor einer grandiosen Amateurisierung. Das Webportal www.marcel-ist-reif.de, wo Amateure EM-Spiele kommentieren können, zeigt jedoch die Grenzen der Fußball-Demokratie auf.
Naaa, haben Sie ihn entdeckt? Den süßen Kleinen? Auf dem Arm unseres Mehr-Berlin-Kolumnisten, des Redaktionspraktikanten Cedric zu Guttenberg? Dürfen wir vorstellen: Taxi! Cedrics Dackel hat endlich ein Gesicht mit allem Drum und Dran – Schnauze, Bart und Behängen!

Herthas Lewan Kobiaschwili ist wegen seines Schiedsrichter-Faustschlags bis zum Jahresende gesperrt worden. Der Verein akzeptiert die Urteile gegen ihn und zwei Mitspieler. Ein weiterer Berliner wartet noch auf seine Bestrafung durch den DFB.

Vielleicht nicht die beste, aber die fairste Band der Welt: Die Ärzte treten gleich dreimal in der ausverkauften Wuhlheide auf - und machen am ersten Abend solide Musik für den Mainstream.

Patrioten sind die Deutschen nur bei internationalen Fußballturnieren, sonst fremdeln sie mit der eigenen Kultur. Das hat gute Gründe – und doch: Die hemmungslose Ranschmeiße an die Folklore anderer ist fragwürdig.

Die Urheberrechtsdebatte könnte sachlicher werden – indem man sie eskalieren lässt. Unser Autor plädiert dafür, endlich zuzugeben, dass es um mehr geht als um Verträge und Bezahlmodelle.

Das DFB-Sportgericht bestätigt die Wertung des Relegations-Rückspiels zwischen Hertha BSC und Fortuna Düsseldorf. Hertha BSC hat beschlossen, dagegen Berufung einzulegen. Nun wird der Fall vor dem DFB-Bundesgericht erneut verhandelt.

Nach dem Rücktritt des Landesvorsitzenden der Piratenpartei, Hartmut Semken, ist seine bisherige Stellvertreterin Christiane Schinkel zu seiner Nachfolgerin bestimmt worden. Über einen neuen Vorsitz soll erst im Herbst entschieden werden.

Nach Rücktritt des Landeschefs schlingern Berlins Piraten führungslos. Die Suche nach einem Ersatz für Semken wird nicht leicht
Nach dem Rücktritt ihres Landeschefs schlingern die Piraten führungslos Die Suche nach einem Ersatz für Hartmut Semken wird schwierig. Das Amt ist nicht begehrt.

Den Landesvorsitz der Piratenpartei Berlin hatte Hartmut Semken bereits in der Nacht zum Mittwoch abgegeben. Am Abend kehrte er noch einmal in den Kreis der Piraten zurück. Die sehen in der Hauptstadt unruhigen Zeiten entgegen.
Es gibt Worte, da ist es nicht eindeutig, ob sie Gutes oder Schlechtes bezeichnen. „Wucht“ ist so ein Wort.

Die Chance, die ewige Vormachtstellung des FC Bayern im deutschen Fußball zu brechen, war nie so groß wie jetzt für Borussia Dortmund. Im Pokalfinale kann der BVB die Münchner zum fünften Mal in Folge besiegen.

Im Relegationsspiel gegen Fortuna Düsseldorf kämpft Hertha BSC heute um den Klassenerhalt. Ein Duell, viele Schicksale: Sieben Geschichten zu einem Spiel, das Geschichte schreiben kann.
Der Fall BBI zeigt es: In Berlin ist planerisches Denken nicht allzu weit verbreitet. Umso wichtiger, sich bereits auf eine Welt nach der Hertha einzustellen. Wie das geht? Na so!