Die Revolution begann vor sieben Jahren dort, wo sie heute ihren Triumph feiern könnte - in Karlsruhe. Am Anfang stand die gültige Regel für alle gelungenen Umstürze: Wer neue Gesetze will, der muss die alten brechen.
Jost Müller-Neuhof
Mit der Trennung ihrer Eltern bricht für Kinder eine Welt zusammen. Doch ihr Leid ist damit nicht zu Ende.
Hans Söllner, bayerischer Sänger und bekennender Anhänger der Rastafari-Religion hat seinen Kampf vorerst verloren. Das Bundesverwaltungsgericht in Berlin hat ihm am Donnerstag untersagt, Hanf anzubauen.
Das Verhältnis von Religion und Staat in Deutschland war schon mal einfacher. 1919 zum Beispiel.
Joachim Gauck dürfte auf Otto Schily schlecht zu sprechen sein. Dessen Vorstoß, die Kohl-Akten nicht herauszugeben, ist nichts anderes als ein hartes Urteil über die Arbeit des früheren Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen: Er, Gauck, soll jahrelang das Gesetz missachtet haben - das ist die Konsequenz aus Schilys Worten zur umstrittenen Rechtslage.
Noch nie hatte Werbung solche Diskussionen ausgelöst: Eine schwarzglänzende Ente auf einem Ölteppich, Kinder beim Hausbau in der Dritten Welt, ein nacktes Hinterteil mit dem Stempel "HIV-positiv", die blutdurchtränkte Uniform eines erschossenen bosnischen Soldaten.Die Motive des italienischen Textilherstellers Benetton bei seiner Anzeigenkampagne Anfang der neunziger Jahre bestanden nur aus einem spektakulären Foto und dem diskret platzierten Schriftzug "United Colours of Benetton".
Mit einem Votum für Berlin oder Potsdam hätten sich die Richter des Bundesverfassungsgerichts ein Denkmal setzen können. Doch sie haben sich mit einer deutlichen Mehrheit dagegen ausgesprochen.
Seit einem halben Jahrhundert gilt Karlsruhe als "Residenz des Rechts". Jetzt möchte das Bundesverfassungsgericht die Stadt verlassen - möglicherweise.
Es kann eng werden für die Leitkultur. Das Bundesverwaltungsgericht muss an diesem Donnerstag darüber befinden, ob gläubige Moslems zum jährlichen Opferfest Tiere schächten dürfen.
Farid Guendoul ist das Opfer einer Hetzjagd geworden. So steht es zumindest überall.
Da steht er und will endlich Gerechtigkeit. Egon Krenz, der Hafturlauber aus Berlin, ist früh gekommen an diesem Mittwoch.
Hans-Ludwig Kröber, Leiter des Instituts für Forensische Psychiatrie der Freien Universität und Mitglied der "Schnoor-Kommission" zur Überprüfung des Maßregelvollzugs in Brandenburg, hat bereits in der Vergangenheit bessere Maßnahmen zur Sicherung psychisch kranker Straftäter und grundlegende Reformen in diesem Vollzugssystem gefordert. "Wer im psychiatrischen Maßregelvollzug arbeitet, muss sich sowohl mit dem Therapiegedanken als auch mit dem Sicherungsgedanken identifizieren" schreibt Kröber in einem Aufsatz für die "Zeitschrift für Sexualforschung" (Heft 12/1999).
Frank Schmökel ist ein Patient. Bis zu seiner Flucht lebte er in einem Krankenhaus.
Der 63. Deutsche Juristentag, der am Freitag mit einer Festveranstaltung im Gewandhaus zu Ende ging, diskutierte mit Justizministerin Hertha Däubler-Gmelin geordneter als erwartet.
Leipzig. Die von Justizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) geplante Reform des Zivilprozesses steht weiter in der Kritik.
Auch nach der Reform des Strafprozessrechts soll der Weg durch die Instanzen erhalten bleiben wie bisher. Dies kündigte Berndt Netzer, Leiter der Abteilung Rechtspflege im Bundesjustizministerium, am Mittwoch auf dem Juristentag in Leipzig an.
Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) hat die deutsche Justiz vor dem Vorwurf in Schutz genommen, nicht ausreichend auf rechtsradikale Gewalttaten zu reagieren. "Die Justiz nimmt hier ihre Verantwortung wahr", sagte sie zum Auftakt des 63.
Es kann laut werden in Leipzig. Dort beginnt an diesem Dienstag der 63.