
Alles musste perfekt sein. Einfach mal so aus dem Bauch heraus, das gab es bei ihm nicht. Der Nachruf auf einen Anspruchsvollen.

Alles musste perfekt sein. Einfach mal so aus dem Bauch heraus, das gab es bei ihm nicht. Der Nachruf auf einen Anspruchsvollen.

Laut, polterig und kein Blatt vorm Mund, Manne stand gern im Mittelpunkt. In seinen Erzählungen trat er oft selbst als der strahlende Held auf.

All die Entbehrungen ertrug sie. Wie die anderen Flüchtlinge sich klein und unsichtbar machten, das ertrug sie nicht.

Manchmal stehen sie im Dreck. Manchmal sind die Kinder mit blauen Flecken übersät. Manchmal wünschten sie, das wäre schon alles. Seit April gibt es die schnelle Eingreiftruppe des Jugendamtes von Marzahn-Hellersdorf – sie ist oft der letzte Verbündete der Kinder.

Ulrich Schröter brachte es zustande, dass ehemalige Stasi-Leute und deren Opfer miteinander sprachen. Ein Nachruf.

Sie arbeitete lieber in der Praxis als im Labor. Da kommen die Menschen hin und nicht nur Proben von ihnen.

Zwei Stammgästen hat er aus ihrem Alkoholismus herausgeholfen. Und das als Kneipenwirt. Der Nachruf auf einen, der immer da war.
Ihre bunten Kleider hatte sie enger machen lassen, immer im Wettrennen mit dem Tod. Der Nachruf auf eine Welthungrige.

Wenn sie beschloss, dass Bäume lila waren, dann waren Bäume lila. Der Nachruf auf eine Geschichtenerzählerin.

Ullrich Christ radelt mit seiner mobilen Werkstatt quer durch Berlin – immer im Einsatz für spontane Reparaturen.

„Mach doch auch mal Wochenende“, sagten sie. „Nein, nein, so ist es recht“, sagte er. Der Nachruf auf ein

In den 80ern flohen die ersten Kurden vor Folter und Verfolgung nach Berlin. Heute fliehen wieder Kurden aus Syrien und der Türkei. Aber der Konflikt folgt ihnen.

Gut, er hatte eine Art von Auto. Gut, er hatte ein Haus, irgendwie. Aber Auto, Haus, Job - das waren nicht die Kategorien seines Lebens. Der Nachruf auf einen, der das Abenteuer liebte

Solange man ehrlich war, solange man „Schnauze, du Arsch“ nicht persönlich nahm, war alles in Ordnung. Der Nachruf auf einen Drucker, einen Mann der direkten Ansprache.

Er radelt mit seiner mobilen Werkstatt quer durch Berlin, um die Fahrräder seiner Kunden wieder fit zu machen. Ein Tag mit Ullrich Christ

Damals, am 30. April 1945, war er vor Ort gewesen, ein Jugendlicher mit Karabiner in der Hand. Ob er zu diesem Zeitpunkt noch an Hitler glaubte?

Mit 33, als das Schlimmste überwunden schien, bekam er seine Diagnose: Multiple Sklerose. Die Ärzte gaben ihm nur wenig Hoffnung. Aber er kämpfte eisern, auch wenn er immer weniger konnte und immer mehr Schmerzen hatte.

Sie sind Relikte aus vergangenen Zeiten - und manche sogar schon Geschichte. Berliner Stadtmöbel damals und heute.

Nackt steht sie im Wind, die Telestation, verlassen, unbeachtet, am Anfang der Kastanienallee. Sie hört sich alles an, ist Zeuge der Veränderung, der letzte Anker der Hoffnungslosen – und selbst kaum zu retten.

Er war jung, wollte Abenteuer. Dass Sex unter Männern verboten war, ahnte er nicht. Er suchte ihn auf Toiletten, in Büschen. Und fand dort den Mann seines Lebens. Der Nachruf auf einen, der nie auf den Mond wollte.

Er war Pflastersteinmaler, Kellner und Stuckateur. Gagschreiber und Schriftsteller. Werbeprofi und Flüchtlingspate. Der Nachruf auf einen, der nicht zögern konnte.

„Danke dir. Alles geschluckt“, schreibt eine 44-Jährige ihrem Arzt, nachdem sie mehr als 90 Schlaftabletten geschluckt hat. Er fährt hin und dokumentiert ihr Sterben. Hätte er sie retten müssen? Ein Prozess mit Signalwirkung.
Er hatte alles. Und hat alles wieder verloren

Sie bleibt auf ihrer Position und fühlt sich übergangen
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