Der Kommentator im populären US-Nachrichtensender "Fox" zieht spöttisch seinen Mundwinkel hoch. "Nun mal langsam", höhnt er, "offenbar entdecken die Europäer gerade ihr Herz für Terroristen.
Malte Lehming
Was für ein Debakel ! Innerhalb weniger Monate hat Amerika fast alle internationalen Verträge gekündigt oder verwässert.
Sie fallen sich ins Wort, werden laut, beschimpfen einander. Der Vorwurf des Rassismus wird erhoben, die Gegenseite brüllt: beleidigende Geschichtsverfälschung.
Am Mittwoch gegen Mittag ging Peter Odighizuwa in den zweiten Stock der "Appalachian School of Law", einer juristischen Universität in einer Kleinstadt namens Grundy im äußersten Westen des US-Bundesstaates Virginia. Seit etwa anderthalb Jahren lebte der 43-jährige Vater von vier Kindern in Grundy.
Es ist ein trockener Husten. Der Reiz ist ständig da, selbst in der Nacht.
Der Junge hieß Mathias Rust. Er kam aus Deutschland.
Fidel Castro hat nichts dagegen. Das jedenfalls sagen zwei amerikanische Senatoren, die in der vergangenen Woche in Kuba waren.
Seine Gesichtszüge lassen sich schwer deuten. Seit dem Attentat vor 24 Jahren, verübt von einem rassistischen Sittenwächter, sitzt Larry Flynt im Rollstuhl.
Der Schein trügt. So lautet eine gängige Prognose.
Schon wird Bilanz gezogen. Der Krieg in Afghanistan war ein voller Erfolg, heißt es.
Wo sich der Terror-Fürst Osama bin Laden derzeit versteckt hält, ist unbekannt. Zuletzt gesehen wurde er am vergangenen Freitag in der Region um Tora Bora, einer weit verzweigten Bergfestung in Ostafghanistan.
Der Terrorist zielt wahllos auf Wehrlose. Seine Tat ist ein Verbrechen, das sich nicht entschuldigen lässt.
Auf Anschlag folgt Anschlag, auf Vergeltung Vergeltung, auf Friedensinitiative Friedensinitiative. Für die meisten Beobachter ist der Nahost-Konflikt so deprimierend wie langweilig geworden.
Fünf Prozent der Ärzte sind schlichtweg verrückt, heißt es. Schon rein statistisch gesehen sei es deshalb gut möglich, sagt der Berliner Mikrobiologe Helmut Hahn, dass hinter den Milzbrand-Briefen in den USA ein hochrangiger US-Forscher stecke.
Für jeden Krieg gilt eine oberste Regel: Es gibt keine Regel. Begriffe wie "umfassendes Gesamtkonzept" oder "schlüssige Strategie" täuschen eine Klarheit vor, die nicht existiert.
Das ist nach wie vor die oberste Devise der US-Regierung: Nerven behalten. Denn die Situation in Afghanistan wird täglich unübersichtlicher.
Es gab mal eine Zeit, in der den Russen nicht zu trauen war, grundsätzlich nicht. Das jedenfalls sagten die Regierungen im Westen.
Sie gaben sich die Hand. Worte wurden nicht gewechselt, aber die Geste war bezeichnend.
Wer war der Erste? Wer rief am 11.
Es dürfte nicht oft in der Geschichte der Kriege vorgekommen sein, dass ein Regierungschef seine verbündeten Truppen davor warnt, zu früh erfolgreich zu sein. Eben das jedoch tat der US-Präsident am Sonnabend in New York.
Die Urne besteht aus poliertem Mahagoniholz, ist 13 Zentimeter hoch und eingeritzt wurde lediglich ein Datum: 09-11-01. Das ist die amerikanische Schreibweise für den 11.
Konkurrenz belebt das Geschäft. Das gilt auch für Geheimdienste.
Ein Datum haben die Bewohner von Masar-i-Scharif noch genau im Kopf: Es ist der 8. August 1998.
Vor einem Monat begann der Krieg in Afghanistan. Die Nato hatte den Bündnisfall erklärt, die Uno ihr Okay gegeben.