Monatelang war ein 17-Jähriger nach einem grausigen Mord in Istanbul untergetaucht – jetzt stellte er sich.
Susanne Güsten

Mehr als zwei Jahre lang hatten Marco Weiss und die anderen Beteiligten im Prozess gegen den niedersächsischen Teenager am Schwurgericht im südtürkischen Antalya auf diesen Moment gewartet – doch als er dann kam, brachte er keine Erleichterung. Denn mit der Bewährungsstrafe für Marco ist das Drama nicht vorüber.
Der Marco-Prozess von Antalya ist zu Ende – der Marco-Prozess von Ankara fängt an.

Urteil im Fall Marco im Missbrauchsprozess in der Türkei: Das Gericht in Antalya hat den 19-jährigen Schüler aus Uelzen am Mittwoch wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs zu zwei Jahren, zwei Monaten und 20 Tagen Haft verurteilt. Nach dem Schuldspruch ist nun der türkische Berufungsgerichtshof am Zug.

Am Freitag sollen nach Voraussagen neue Rekordmengen an Regen auf die Türkei und Istanbul niedergehen. Dann könnte es leicht wieder so schlimm werden, meinen die Anwohner. Die Stadtverwaltung will sich diesmal nicht vorwerfen lassen, keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen zu haben.
Schwere Regenfälle und Stürme im westlichen Teil der Türkei haben bereits etliche Todesopfer gefordert. Viele Flutopfer suchten auf Dächern und Bäumen Zuflucht.
E r könnte einer der einflussreichsten Außenminister in der Geschichte der Türkei werden. Ahmet Davutoglu, Politikprofessor und langjähriger Berater von Premier Recep Tayyip Erdogan, handelt nach einem einfachen wie ehrgeizigen Grundsatz: Damit die Türkei ihr Potenzial ausspielen kann, muss sie ihre inneren Konflikte (wie die Kurdenfrage) lösen, ihre Wirtschaft stärken und gute Beziehungen zu den Nachbarstaaten anstreben.
Politikprofessor Ahmet Davutoglu könnte einer der einflussreichsten Außenminister in der Geschichte der Türkei werden.
In der Türkei gewinnen Bemühungen um eine friedliche Lösung des Kurdenkonflikts an Schwung. Auch Kurden-Führer Öcalan legt einen Plan vor, dessen Inhalt aber noch nicht bekannt ist.
Nach dem Rückzug der westeuropäischen Kreditversicherer aus dem umstrittenen Staudammprojekt Ilisu im Südosten der Türkei läuft in Ankara die Suche nach neuen Geldquellen auf vollen Touren. Umweltminister: 800 Millionen Euro sind bereits gesichert.
Der kurdische Rebellenchef Abdullah Öcalan kündigt einen Plan zur Beilegung des blutigen Kurdenkonflikts an. Die türkische Regierung in Ankara arbeitet ebenfalls an einem Plan, und auch die türkische Öffentlichkeit steht einer Lösung aufgeschlossen gegenüber.
Weil die EU der Türkei keine Perspektive gibt, treibt sie das Land in Richtung Russland
Weil die EU der Türkei keine Perspektive gibt, treibt sie das Land in Richtung Russland.
Die Deutschen sind nicht länger die Platzhirsche in der Südtürkei. Die deutschen Touristen verlieren den Rang als stärkste Gruppe der Urlauber rund um Antalya.
Nur noch eine protestantische Familie lebt im "deutschen Dorf" in der Osttürkei – und kämpft ums Überleben.
Ein deutscher Unternehmer ist am Montag in einer Einkaufsstraße von Istanbul von einem Bettler erstochen worden. Bei dem Angriff auf den 45-Jährigen ging es offenbar um etwa einen halben Euro. Der Tod des Deutschen schockiert die türkische Öffentlichkeit.
Erneuter Aufschub in der Türkei: Der Rechtsstreit um den deutschen Teenager Marco W. geht weiter. Ein Urteil fällt nun frühestens nach den türkischen Justizferien im September. Ein Kommentar unserer Istanbul-Korrespondentin Susanne Güsten.

Nach zahlreichen Verzögerungen, Vertagungen und anderen Problemen wird der Strafprozess gegen den deutschen Teenager Marco W. im südtürkischen Urlaubsort Antalya an diesem Mittwoch voraussichtlich mit einem Urteil zu Ende gehen. Das letzte Wort wird das wohl trotzdem nicht sein.

Nach dem Rückzug der europäischen Kreditgarantien für den Ilisu-Staudamm in der Südosttürkei hat die kurdische Rebellengruppe PKK mit Angriffen auf die Baustelle gedroht. In Ankara verschärft sich die Diskussion um die Zukunft des Projekts.
In der Türkei geht der Machtkampf zwischen der Regierung und der Armee in eine neue Runde. Militärangehörige müssen künftig vor Zivilgerichte.
Die europäischen Kreditversicherer ziehen sich aus Ilisu-Staudammprojekt in der Türkei zurück. Ein Erfolg ist das nicht.
Nach der Entscheidung der europäischen Kreditversicherer zum Rückzug aus dem umstrittenen Projekt zum Bau eines Staudamms im Südosten der Türkei gibt es keine Gewinner, nur Verlierer.

Freudentänze am Tigris – Verärgerung in Ankara: Die drei staatlichen Exportkreditagenturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben ihre Kreditbürgschaften für den Bau des umstrittenen türkischen Riesenstaudamms Ilisu endgültig gestoppt. Grund:Die Türkei hat die Auflagen für Umwelt, Kulturgüter und Umsiedlung nicht erfüllt.
Der türkische Generalstabschef weist vehement den Vorwurf zurück, die Armee plane einen Putsch gegen die Regierung Erdogan. Selten war die türkische Armee im eigenen Land politisch so unter Beschuss wie derzeit.