Wulff trifft beim Gottesdienst in der Paulus-Kirche im Süden der Türkei die Christen - und ist ganz in seinem Element.
Thomas Seibert

Heute feiert Bundespräsident Christian Wulff im türkischen Tarsus eine Messe. Es ist mehr als ein Gottesdienst, es ist ein politisches Statement: für die Freiheit der Religionsausübung.
Bundespräsident Christian Wulff hat die Türkei aufgerufen, die Rechte der Christen im Land zu verbessern und ihnen freie Religionsausübung zu ermöglichen. Er plädierte zudem für "faire EU-Beitrittsverhandlungen".

Das Echo auf Wulffs Rede war im türkischen Parlament eher verhalten. Für die Öffentlichkeit ging es am ersten Besuchstag des deutschen Präsidenten eher um Präsident Güls Gattin Hayrünnissa. Wie die Türkei den Wulff-Besuch sieht.

Es war die erste Rede eines deutschen Staatsoberhauptes vor dem türkischen Parlament. Bundespräsident Christian Wulff sprach auch heikle Themen an. Wie wurden seine Worte aufgenommen?

Charmeoffensive vor Wulffs Ankunft in Ankara: Spitzenpolitiker appellieren, die Türken in Deutschland sollten Deutsch lernen und sich möglichst gut integrieren. Aber auch Erdogan und Gül werden den deutschen Gast auf etwas hinweisen.
Ankara unterstützt jetzt die Integration von Türken im Ausland – auch das ist ein Schritt hin zu Europa.

Nach der 0:1-Niederlage in Aserbaidschan wird Trainer Guus Hiddink in der Türkei scharf attackiert

Er sollte den türkischen Fußball an die europäische Spitze führen. Doch nach der unerwarteten und demütigenden Niederlage der türkischen Nationalmannschaft gegen den Fußballzwerg Aserbaidschan steht Trainer Guus Hiddink am Pranger.
Bei der türkischen Presse herrscht Entsetzen nach der Niederlage gegen Deutschland im EM-Qualifikationsspiel.

Am Freitagabend steigt in Berlin das EM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und der Türkei. In den türkischen Zeitungen herrscht Siegeszuversicht.
Berlin und Ankara können dazu beitragen, dass sich ein europäischer Islam entwickelt
In der Beziehung zwischen Deutschland und der Türkei geht es oft zu wie auf dem Fußballplatz. Und doch können Berlin und Ankara dazu beitragen, dass sich ein europäischer Islam entwickelt.

Kurz vor dem EM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und der Türkei wächst am Bosporus die Kritik an dem deutsch-türkischen Star Mesut Özil. Doch Özil hat auch einen prominenten Fürsprecher.
In der Islam-Debatte in Deutschland wird häufig so getan, als bilde das perverse Verständnis eines Osama bin Laden von einer gottgefälligen Welt den "wahren" Kern dieser Religion. Muslimische Normalbürger, etwa in der Türkei, erkennen ihre eigene Religion in diesem Zerrbild nicht wieder.
Auch mit Blick auf Sarrazins Thesen wirft der türkische Europaminister vor dem Erdogan-Besuch in Berlin den konservativen Parteien Westeuropas Versagen vor.

Täglich bis zum Anpfiff: Türkische Presseschau. Heute: Die Deutschen müssen beim EM-Qualifikationsspiel am Freitag in Berlin ohne Schweinsteiger antreten – und die Türken wohl ohne Jungstar Turan.

Täglich bis zum Anpfiff: Die türkische Presseschau. Heute: Özil bittet die türkischen Fans vorsichtshalber um Verzeihung, für den Fall, dass er im EM-Qualifikationsspiel am Freitag in Berlin ein Tor schießt. Und Löw lobt Hiddink.

Bis zum EM-Qualifikationsspiel am Freitag in Berlin fassen unsere Istanbul-Korrespondenten hier täglich türkische Meldungen zum Deutschland-Spiel zusammen. Heute: Stürmischer Empfang in Berlin.
Internationale Autohersteller und Zulieferer haben die Stadt Bursa entdeckt. Renault baut dort jetzt sogar ein Elektroauto.
Ein nationales Heiligtum wurde entehrt: Türkische Ermittler haben an Bord einer historischen Jacht von Staatsgründer Atatürk mehrere Geschäftsleute festgenommen, die sich dort mit einem Dutzend zum Teil minderjähriger Mädchen und Frauen vergnügten.

Trotz des Rückzugs vieler Großkonzerne wächst der Handel mit dem Golf-Staat. Mittelständler wollen nun das Geschäft mit Teheran machen.
In der Türkei erfährt der deutsche Innenminister, dass es dort längst Deutschkurse für Imame gibt

Innenminister de Maizière besucht die Türkei. Das langwierige deutsche Verfahren bei der Visavergabe empfinden viele Türken als erniedrigend - und auch deutsche Unternehmen sind nicht glücklich.