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Türkische Presseschau: Türken verstärken Druck auf Özil
Kurz vor dem EM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und der Türkei wächst am Bosporus die Kritik an dem deutsch-türkischen Star Mesut Özil. Doch Özil hat auch einen prominenten Fürsprecher.
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Es geht dabei immer noch um dessen Entscheidung, für die Bundesrepublik zu spielen statt für das Heimatland seiner Eltern. „An die Türkei habe ich nie gedacht“, zitierte „Sabah“ den Spieler in entrüstetem Unterton. „Vatan“ kommentierte, Özils Aussage bei einer Pressekonferenz werde viele Leute in der Türkei verärgern.
Der „Vatan“-Sportkolumnist und frühere deutsche Nationalspieler Mustafa Dogan nahm Özil gegen die Kritik in Schutz. Unter der Überschrift „Mesut zeigt Flagge“ erinnerte Dogan seine Leser daran, dass Özil mit seinen internationalen Erfolgen auch für die Türkei werbe und ein Vorbild für die türkische Jugend sei, nach dem Motto: So weit kann man es bringen.
Unterdessen geht die Debatte über die Verletzung von Spielmacher Arda Turan weiter, der für das Spiel am Freitag ausfällt. Turan, der sich Anfang September einen Bänderriss zugezogen hatte, verletzte sich während der Vorbereitung auf das Spiel gegen Deutschland erneut. Nationalspieler Emre Belözoglu, ein ehemaliger Mannschaftskamerad von Turan bei Galatasaray, machte den Kunstrasen auf dem Trainingsgelände für die vielen Verletzungen der Galatasaray-Spieler verantwortlich, was „Hürriyet“ als „schreckliche Wahrheit“ bezeichnete.
Auch ohne Turan werde die Türkei am Freitag jedoch gewinnen, sagte ein anderer Nationalspieler, Nihat Kahveci, in einem „Vatan“-Interview voraus. Zwar seien die Deutschen eine starke Mannschaft, doch das habe man schließlich auch von den Belgiern gesagt, die von den Türken Anfang September besiegt worden waren. „Wir werden auch die Deutschen schlagen.“
Laut „Sabah“ wird fast jeder zweite Zuschauer am Freitag in Berlin die türkischen Gäste anfeuern: „Es kommen 30.000 Türken“, meldete das Blatt.
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