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Schön leer hier. Aber so leer soll's nicht bleiben. Am Anfang, befürchten Skeptiker, soll das neue BER-Terminal (rechts) sogar zu klein sein.

© dpa

Berlin-Schönefeld: BER-Krise: Heute geht's um die Enge am Flughafen

Der Flughafen ist teuer, aber auch zu klein. Sagt zumindest BER-Chef Hartmut Mehdorn und setzt sich für die Erhaltung des alten Schönefelder Terminals ein. Am Mittwoch diskutieren darüber Experten.

Die befürchteten Engpässe am neuen Hauptstadtflughafen beschäftigen nach dpa-Informationen an diesem Mittwoch den Projektausschuss des Aufsichtsrats. Es geht um die Frage, wo zusätzliche Passagiere abgefertigt werden können. Flughafenchef Hartmut Mehdorn will das alte Schönefelder Terminal weiternutzen.

Wie berichtet hatte der BER-Chef bei einer der letzten Sitzungen vor der Enge im neuen und knapp zwei Milliarden Euro teuren Flughafenterminal gewarnt. Mehdorn hält die konzipierte BER-Kapazität von 27 Millionen Passagieren am Anfang nicht für erreichbar. Stattdessen spricht er von 21 Millionen Passagieren. Am neuen Flughafen müssen aber 2016 bereits 31 Millionen Passagiere abgefertigt werden. Es wäre laut Mehdorn sogar noch ein zusätzlicher Kapazitätspuffer von acht Millionen Passagieren nötig, um ein Eröffnungschaos zu vermeiden.

Vereinbart ist aber, dass am alten Schönefelder Flughafen SXF die Flugbereitschaft des Bundes einzieht, bis das neue Regierungsterminal nebenan gebaut ist.

Der Ausschuss unter Leitung des Verkehrsstaatssekretärs des Bundes, Rainer Bomba (CDU), berät auch über den Stand der Arbeiten auf der Baustelle. An diesem Freitag tagt der Aufsichtsrat in großer Runde.

Wird im Dezember ein Eröffnungstermin genannt?

Wie berichtet, steht ein Eröffnungstermin für den Flughafen nicht fest. Es wird damit gerechnet, dass bei der Aufsichtsratsitzung im Dezember aber der Fahrplan bis zur Inbetriebnahme genannt werden könnte. Im Dezember tritt auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) zurück.

Vorige Woche hatte sich BER-Architekt Meinhard von Gerkan im Untersuchungsausschuss zu den Arbeiten auf der Baustelle geäußert: "Der BER wurde zwei Jahre nur gefegt."

Mehdorn hat aber noch mehr Sorgen: Am neuen Flugahfen kämpft Geschäftsführer Hartmut Mehdorn seit Wochen um die geplante Sanierung der nördlichen Start- und Landebahn. Schafft er es nicht, bis zum Monatsende 4300 Haushalten Schallschutz zu bewilligen, muss das für nächstes Frühjahr geplante Vorhaben möglicherweise ein weiteres Mal verschoben werden. (mit dpa)

Noch mehr zum BER-Umfeld: Dem alten DDR-Bahnhofsgebäude am Flugplatz Schönefeld droht der Abriss. Die Toiletten sind längst geschlossen, der Fahrkartenschalter geschlossen. Denn die meisten Flugpassagiere nutzen den unterirdischen Tunnel und nicht das oberirdische Gebäude. Lesen Sie mehr unter diesem Tagesspiegel-Link. Noch mehr zum BER-Umfeld, II: Sogar auf die Bühne hat es das Örtchen geschafft. Die Berliner Regisseurin Sylke Enders ist Spezialistin für widersprüchliche Figuren. Ein Tagesspiegel-Gespräch über ihren neuen Film „Schönefeld Boulevard“.

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