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Hartmut Mehdorn müsste eigentlich zurücktreten. Aber wer macht seinen Job sonst?

© dpa

Berlin-Schönefeld: Der BER braucht mal wieder Geld …

Hartmut Mehdorn braucht am Flughafen voraussichtlich noch mehr frisches Geld. Die Kosten für die Sanierung der Startbahn und für den Weiterbetrieb am SXF sollen noch nicht bewilligt worden sein.

Hartmut Mehdorn braucht am BER voraussichtlich noch mehr frisches Geld. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus dem Aufsichtsrat erfuhr, wird die diskutierte weitere Finanzspritze von 1,1 Milliarden Euro nicht reichen. In der Summe seien zwei wichtige Vorhaben nicht enthalten: die für 40 bis 50 Millionen Euro geplante Sanierung der nördlichen Start- und Landebahn und die noch nicht bezifferten Kosten für einen Weiterbetrieb des alten Schönefelder Flughafenterminals. Die Flughafengesellschaft wollte sich dazu nicht äußern. Bislang liegt der Finanzrahmen für den drittgrößten deutschen Flughafen bei 4,3 Milliarden Euro. Spätestens Anfang nächsten Jahres geht Mehdorn aber das Geld aus, weshalb er vor sechs Wochen im Aufsichtsrat weitere 1,1 Milliarden Euro verlangte. Das Kontrollgremium erwägt nun, seine für den 4. Juli geplante Sitzung vorzuziehen.

Viel Spielraum gibt es im Terminkalender der 15 Mitglieder aber nicht. Im Gespräch war in Aufsichtsratskreisen zuletzt der 30. Juni. „Mehdorn muss dann einen klaren Plan vorlegen, was kommt“, sagte ein Aufsichtsratsmitglied der dpa. Berlin, Brandenburg und der Bund als Flughafen-Eigentümer würden vermutlich „etwas mehr“ als 1,1 Milliarden Euro nachschießen müssen. Die Gesellschafter stehen unter Zeitdruck. Es wird erwartet, dass Brüssel diesen Nachschlag nicht so schnell genehmigt wie den vorigen. „Beim Thema Beihilfe müssen wir in Gang kommen. Die Notifizierung wird länger dauern als beim letzten Mal“, sagte der Aufsichtsrat.

2012 hatte die EU-Kommission nach viermonatiger Beratung eine Kapitalspritze der Gesellschafter von 1,2 Milliarden Euro freigegeben. Die obersten Wettbewerbshüter müssen Beihilfen für große Investitionen prüfen, um zu verhindern, dass Konkurrenten benachteiligt werden. 2012 befand die Kommission, dass die Beihilfequote in Schönefeld noch vergleichsweise gering lag.

Der neue Flughafen übernimmt die nördliche Startbahn vom benachbarten alten Flughafen. Mehdorn will sie im Frühjahr sanieren. Und weil es im für 27 bis 30 Millionen Passagiere geplanten neuen Terminal vom Start weg eng wird, will der BER-Chef zudem das alte Abfertigungsgebäude mitnutzen. Es müsste jedoch saniert werden, Mehdorn will es auch ausbauen. Zudem soll das neue Terminal ein neuntes Gepäckband erhalten. (dpa)

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