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Museumserweiterung: Brückenschläge zu Berggruen

Zwischen dem Charlottenburger Museum und dem Kommandantenhaus soll eine luftige Verbindung entstehen: Die Eröffnung könnte vielleicht schon im nächsten Jahr gefeiert werden.

Die Erweiterung des Berggruen-Museums nimmt konkrete Formen an. Einen Tag, nachdem die Familie des Berliner Kunstsammlers bekannt gegeben hatte, dass sie das rund fünfzig Gemälde umfassende väterliche Erbe der Heimatstadt Heinz Berggruens überlassen will (Tsp. vom 17. 7.), informierte gestern Kulturstaatssekretär André Schmitz, dass Berlin das bereits als Erweiterungsbau ins Auge gefasste Kommandantenhaus gleich neben dem Museum der Stiftung Preußischer Kulturbesitz kostenlos zur Verfügung stellen wolle. Schmitz nannte diese Geste „ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art“ aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Ganz offensichtlich schreiten auch die mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann begonnenen Verhandlungsgespräche um die Übernahme der Umbaukosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro voran. Nicolas Berggruen, der jüngste Sohn der Kunstsammlers und Vorsitzender des gerade gegründeten Museumsfördervereins, erhielt bereits positive Signale, nachdem die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ihrerseits die Übernahme der laufenden Kosten zugesichert hatte.

Schon geht es auch um konkrete Umbaumaßnahmen, um das Museum Berggruen mit dem bisher im Besitz des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf befindlichen Kommandantenhaus zusammenzuführen. So sollen der Stüler-Bau und das nur durch ein Tor voneinander getrennte ehemalige Regimentsquartier durch eine Brücke miteinander verbunden werden. Zugang zum Museum und Erweiterungsbau wird es für die Besucher künftig nur durch einen gemeinsamen Eingang geben. Gegenwärtig hat die Stiftung über zwei alternative Architekturentwürfe zu entscheiden: entweder in historischer Gestaltung im Sinne Stülers oder modern mittels einer stählernen Bühne.

Letzterer Entwurf würde die ebenfalls aktuelle Architektursprache des Verbindungsgangs zwischen dem auf der anderen Seite der Schloßstraße gelegenen östlichen Stülerbau und der Remise aufnehmen. Dort, wo einst das Ägyptische Museum vis-à-vis von der Sammlung Berggruen residierte, wird von April 2008 an die Sammlung Scharf-Gerstenberg mit ihren mehr als 200 surrealistischen Werken zu sehen sein. Das Museum Berggruen wird diesen Charlottenburger Museumsneuzugang im Frühjahr mit einer Giacometti-Ausstellung begrüßen, am liebsten schon im eigenen Erweiterungsbau. Sollten die Verhandlungsgespräche mit Neumann bald Ergebnisse zeitigen, wäre dies laut Generaldirektor Peter-Klaus Schuster sogar möglich, denn das Kommandantenhaus ist schnell für den Museumsbetrieb anzupassen. So müssen die jeweils vier Räume auf den beiden Ausstellungsgeschossen vornehmlich klimatisch hergerichtet werden, und ein passender Aufzug fehlt bisher. Nicola Kuhn

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