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Humboldt-Box: Der Großklotz vom Schlossplatz

Der Kotzbrocken am Eingang zum Forum Fridericianum zeigt die ganze Sensibilität, mit der unsere Bauverwaltung manch ein Projekt begleitet. Lothar Heinke fühlt sich am Schlossplatz von einem Monstrum erschlagen.

Es begab sich zu der Zeit, als Hans Stimmann oberster Baubestimmer der Stadt war, und da sollte ein schönes gläsernes Buswartehäuschen am Lustgarten gebaut werden. Der Senatsbaudirektor schäumte. Der Blick aufs Alte Museum sei verstellt. So wanderte das Häuschen samt Dach 50 Meter gen Osten, und bis heute gelingt es den dort Wartenden nur, den 100er- oder 200er-Bus im Sprint zu erreichen. Gegenüber entsteht jetzt ein architektonisches Monstrum in galaktischen Ausmaßen, das sich schlicht „Humboldt-Box“ nennt und damit an den Erfolg der Info-Box am Potsdamer Platz anknüpfen soll.

Nur: Wer hat, als er diese Kombination von Fliegerbunker und aufgeblasener Weltraumkapsel genehmigen durfte, an das klassische Umfeld mit Lustgarten, Museen, Dom und Marstall gedacht? Musste es denn, lange vor dem ersten Spatenstich, so monströs daherkommen wie die ganze Chose, die sich später einmal Stadtschloss nennt und für die in diesem Beton-Riesenei geworben wird? Der Kotzbrocken am Eingang zum Forum Fridericianum zeigt die ganze Sensibilität, mit der unsere Bauverwaltung manch ein Projekt begleitet. Stimmann, bitte melden!

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