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Die Schlacht ist abgesagt. Traditionell bewerfen sich Friedrichshainer und Kreuzberger mit verfaultem Gemüse und Farbbeuteln und versuchen dann, sich gegenseitig von der Brücke zu drängen.

© dpa

Oberbaumbrücke: Die Wasserschlacht ist abgesagt

Der Spaßkampf zwischen Kreuzbergern und Friedrichshainern auf der Oberbaumbrücke wurde aus Sicherheitsgründen von den Veranstaltern abgesagt. Nicht alle wollen sich dran halten.

Am Ende wurde den Veranstaltern bange: Bereits 2200 Teilnehmer hatten sich im Internet für die geplante „Wasserschlacht“ am Sonntag auf der Oberbaumbrücke angesagt, befürchtet wurden sogar bis zu 5000. Zu viel für die schmale Brücke, fanden die Initiatoren. Um Panik oder gar Verletzte zu vermeiden, wurde der Spaßkampf jetzt kurzfristig abgesagt. „Wahrscheinlich hätten sich auch viele Touristen und Alkoholisierte unter die Kämpfer gemischt“, sagte Anmelder Alexander Morlang von der Piratenpartei. „Wir konnten das nicht verantworten, also mussten wir vernünftig sein und in den sauren Apfel beißen.“

Bei der Schlacht bewerfen sich Friedrichshainer und Kreuzberger traditionell mit verfaultem Gemüse und Farbbeuteln und versuchen dann, sich gegenseitig von der Brücke zu drängen. Die Aktion ist als ironischer Protest gegen die Zusammenlegung von Friedrichshain und Kreuzberg gedacht. Mitanmelder und Wasserschlacht-Erfinder Hauke Stiewe findet, dass für die Veranstaltung diesmal zu früh und zu offensiv geworben wurde. Der Ausfall in diesem Jahr bedeute aber nicht, dass die Idee grundsätzlich gestorben sei.

Unklar ist, ob alle angekündigten Teilnehmer rechtzeitig von der Absage erfahren – und ob sie sich davon abhalten lassen. Im Internet kursierte am Donnerstag bereits ein Aufruf, am Sonntag trotzdem um 12 Uhr mit verfaulten Eiern und Gemüse an der Brücke aufzulaufen. „Wir brauchen keine Anmelder“, heißt es. Und weiter: „Die Wasserschlacht wird friedlich verlaufen und möge der Bessere gewinnen.“ Der Polizei ist der Aufruf bekannt, man sei vorbereitet. Die Sicherheitsbedenken der Veranstalter teilt die Polizei überraschenderweise nicht. Falls sich also kurzfristig ein neuer Anmelder finde, der auch bereit sei, die anschließende Reinigung der Brücke zu finanzieren, könne die Schlacht noch stattfinden.

Die Piratenpartei lädt stattdessen zu einer anderen großen Aktion. Am 16. September, zwei Tage vor der Abgeordnetenhauswahl, wollen Parteimitglieder und deren Freunde ein „großes Flottentreffen“ auf der Spree veranstalten, um die „piratische Seite“ ihrer Partei zu betonen. Jeder darf mitmachen, ein Schlauch- oder gemietetes Tretboot reiche völlig. Treffpunkt ist im Treptower Park.

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