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Alles andere als kuschelig: Die Eisbären kamen sich in die Haare - nun muss Eisbär Troll wieder in den Tierpark zurück.

© Guenter Peters

Doch kein Nachwuchs: Eisbärmännchen Troll darf nicht im Zoo bleiben

Auf Anweisung des Bezirksamts Mitte muss Eisbär Troll den Berliner Zoo wieder verlassen. Tierschützer hatten sich angesichts der heftigen Revierkämpfe zwischen den Eisbärweibchen um die Sicherheit des Männchens gesorgt.

In Berlin wird es auf absehbare Zeit keinen Eisbärennachwuchs mehr geben. Die Aufsichtsbehörde des Zoologischen Gartens Berlin, das Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamtes in Mitte, hat den Zoo angewiesen, das Eisbärenmännchen Troll wieder zurück in den Tierpark zu transportieren. Hintergrund waren Klagen von Zoobesuchern, die ihrer Ansicht nach dramatische und für die Tiere gefährliche Rangordnungskämpfe der drei Eisbären-Weibchen beobachtet haben wollen. Knuts Muttertier Tosca hatte dabei ihre Spielkameradin Nancy blutig und ihr einen Eckzahn ausgebissen. Zoobesucher hatten Filme und Fotos von Revierkämpfen online gestellt, an den Vorsitzenden des Zoo-Aufsichtsrates, an die Medien und an den Senat geschickt.

Beim Zoo sagte Bärenkurator Heiner Klös, es habe sich um völlig normale Revierkämpfe gehandelt, die für den Menschen möglicherweise nicht schön zu beobachten seien, aber für Eisbären in einem Zoo beim Aneinandergewöhnen völlig normal. Es habe zu keiner Zeit eine ernsthafte Gefahr für eines der Tiere bestanden. Man werde jetzt weitere Gespräche führen, um die Entscheidung wieder rückgängig zu machen.

Der Leiter der Gesundheitsverwaltung in Mitte, Stefan Busse, sagte, die jetzige Anweisung sei laut Gesetz möglich gewesen und die Rückverlegung des Bären sei im Einvernehmen geschehen. Der Schritt würde Eisbärenzucht im Berliner Zoo jedoch nicht auf immer unmöglich machen. "Vielleicht würde es mit einem anderen männlichen Bär besser klappen."

Die Lage ist nun im Tierpark so, dass sich Troll und Alt-Bärin Aika sowie die neue junge Eisbärin, die eigentlich für den verstorbenen Knut gedacht war,  auf dem Außengehe immer nur abwechseln können. Die Alt-Tiere könnten dem jungen Neuzugang gefährlich werden.

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