Flugzeuge fliegen nicht - aber Personen: Schleudersitz Flughafen-Manager
Chaos auf der Baustelle, Chaos im Management der Flughafengesellschaft: Je länger die Eröffnung von Berlins Großflughafen auf sich warten lässt, desto mehr Köpfe rollen.
Auffällig bei den Entlassungen am BER: Mit jedem Wechsel an der Spitze der Airportgesellschaft verlieren gleich mehrere vom Vorgänger geholte Experten ihren Job. Zurzeit herrscht Hartmut Mehdorn über die Baustelle und jüngst mussten gehen:
Immobilienchef Harald Siegle
Der Leiter „Real Estate Management“, war für die Qualitätskontrolle der Flughafen-Neubauten zuständig und sollte sie vermarkten. Er beklagte in einem „Brandbrief“ an Mitglieder des Aufsichtsrates, dass die Eröffnung des Airports im Jahr 2016 „akut gefährdet“ sei. Flughafen-Chef Mehdorn gab er eine Mitverantwortung daran: Am Flughafen werde „ohne ausreichende Planungsgrundlage weitergebaut“. Seit wenigen Tagen ist er seinen Job los.
Planungschefin Regina Töpfer
Die 46 Jahre alte Bauingenieurin war Bereichsleiterin für Bauplanung und -steuerung. Sie koordinierte die am BER beteiligten Planungsbüros. Töpfer wurde kurz vor Ende der Probezeit im Februar dieses Jahres gefeuert. Dabei sollte sie eigentlich die Lücke schließen, die ein anderer abservierter Topmanager hinterlassen hatte:
Technik-Chef Horst Amann
Er verlor am 18. Dezember vergangenen Jahres den Geschäftsführer-Job bei der Flughafengesellschaft, den er erst ein Jahr zuvor im August angetreten hatte. Offiziell ist Amann noch Chef der Tochter „Flughafen Energie und Wasser“. Zu erreichen ist die Firma telefonisch nicht, der zentralen Vermittlung der Flughafengesellschaft ist sie nicht einmal bekannt. Amann hatte selbst auch kräftig aufgeräumt.
Projektleiter Joachim Korkhaus
Als Korkhaus im September 2012 entlassen wurde, war er zuvor jahrelang für den Ausbau zuständig gewesen. Er wich zu einem Zeitpunkt, als der damals neue Technik-Chef Amann ins Amt kam. Der zweitwichtigste BER-Manager Korkhaus teilte das Schicksal seines Ex-Chefs und Amann-Vorgängers:
Technik-Chef Manfred Körtgen
Körtgen war das erste hochrangige Opfer der Chaos-Baustelle und verlor im Mai des Jahres 2012 den Job.
BER-Chef Rainer Schwarz
Ihn hatte der Aufsichtsrat im Januar 2013 zunächst beurlaubt und dann gekündigt.
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