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Berlin: Fonds fürs Zoo-Riesenrad wird aufgelöst

Investoren verloren 188 Millionen Euro

Berlin - Der geschlossene Immobilienfonds „Global View“, mit dem der Bau von Riesenrädern in Berlin, Peking und Orlando finanziert werden sollte, wird jetzt aufgelöst. Etwa 1000 private Anleger, die noch Anteile besitzen, sollen in Kürze die Liquidation des Fonds beschließen. Dies sei ihnen schriftlich mitgeteilt worden, bestätigte Jens Heinen, Sprecher der Fondsgesellschaft in Frankfurt/Main, die den Aussichtsradfonds unter dem Dach der Bankengruppe ABN Amro auflegte. Von den 208,5 Millionen Euro, die 2006 eingesammelt wurden, sind noch rund 20 Millionen Euro übrig. Das restliche Geld verpuffte in drei erfolglosen Projekten. In Peking wurde Insolvenz angemeldet, in Berlin und Orlando gibt es nur unbebaute Grundstücke.

Fast 90 Prozent der ursprünglich 10 000 Privatanleger nahmen im April ein Vergleichangebot an und erhielten jeweils 60 Prozent ihrer Einlage zurück. Wer jetzt noch Fondsanteile hat, kann nach der Auflösung des Fonds höchstens noch zehn Prozent des investierten Kapitals retten. Die Liquidation, so Heinen, soll bis zum Jahresende vollzogen werden. Anschließend wird es darum gehen, die Baugrundstücke in Berlin und Orlando inklusive der Baupläne zu verkaufen, denn die übrig gebliebenen Anleger, von denen viele mit Klagen drohen, wollen Bargeld sehen. Angeblich führt die Berliner Projektgesellschaft Great Berlin Wheel GmbH & Co.KG noch Gespräche mit potenziellen Finanziers und Bauunternehmen, damit sich das Riesenrad am Zoologischen Garten doch irgendwann dreht. „Einen neuen Sachstand gibt es aber nicht“, räumte Heinen ein. Es sieht demnach so aus, als wenn das Land Berlin die Immobilie in der West-City 2011 zurückkaufen könnte. za

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