zum Hauptinhalt

Berlin: Havelchaussee: Poller gegen Falschparker

Polizei greift wegen der Waldbrandgefahr hart durch und schleppt Autos ab

Die Polizei greift an der Havelchaussee jetzt hart gegen Verkehrsrowdys durch – wegen der Waldbrandgefahr und weil es ein Wasserschutzgebiet ist. Autos werden rigoros abgeschleppt. Außerdem hat das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf und die Forstverwaltung angesichts der gestiegenen Zahl von Parksündern in dieser Woche Waldwege und Zufahrten mit 100 laufenden Metern schwerer Granitklötze versperrt, so den Weg nach Lindwerder und die Strecke zwischen Lieper Bucht und Großem Fenster. Das illegale Parken habe in diesem Jahr massiv zugenommen, sagte Baustadtrat Uwe Stäglin. Zudem wird jetzt die Umgebung der Bushaltestellen mit Pollern abgeriegelt. „Nicht schön, aber das letzte Mittel“, sagte Stäglin dem Tagesspiegel. Polizeirat Knüppel lobte diese neuen Parksünder-Sperren ausdrücklich.

Am heißen Mittwoch wurden sieben Autos zwischen Großem Fenster und Lieper Bucht abgeschleppt, die im Wald abgestellt waren – und zwar nach Lautsprecherdurchsagen. „Die Leute müssen verrückt sein, die darauf nicht reagierten“, hieß es bei der Polizei. Zudem wurden 25 Anzeigen geschrieben. Und die werden teuer: Einmal Parken im Wasserschutzgebiet kostet satte 100 Euro für Ersttäter, danach wird es richtig teuer.

Für das Wochenende kündigte der Leiter des zuständigen Polizeiabschnitts 43 ein „rigoroses Einschreiten“ an. „Da wird teilweise mit großer krimineller Energie das Auto abgestellt“, sagte Polizeirat Andreas Knüppel – es werden zum Beispiel Holzbalken beiseite geschoben, damit das Auto im Wald oder am Strand abgestellt werden kann. Bislang wurde das Halteverbot an der Havelchaussee nur mit dem Wasserschutzgebiet begründet, in diesem trockenen Sommer soll es zudem dem Brandschutz dienen. Die Polizei droht deshalb an: Wer mit heißem Motor im Wald steht, bekommt noch eine Anzeige: „Herbeiführen einer Brandgefahr“– und das ist eine Straftat, Höchststrafe ein Jahr. Angesichts der dramatisch hohen Waldbrandgefahr sei das gerechtfertigt, heißt es bei der Polizei.

Die Brandenburger Polizei hat in dieser Woche erstmals eine Autofahrerin wegen dieser Straftat angezeigt. Die Frau hatte auf der Autobahn A 11 bei Wandlitz in einem Waldgebiet eine glimmende Zigarette aus dem Fenster geworfen. Das sahen die dahinter fahrenden Streifenpolizisten – und stoppten die Frau. Eine solche Anzeige droht auch Rauchern in Berliner Wäldern, sagte die Sprecherin von Stadtentwicklungssenator Strieder, Petra Rohland. „Wir müssen angesichts der Brandgefahr zu den härtesten Mitteln greifen.“

Zur Startseite