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Berlin: Immer dieselbe Kreuzung: Schwere Unfälle in Spandau Fußgängerin schwer verletzt, Radfahrer starb an Unfallstelle

Sie gilt als eine der gefährlichsten Kreuzungen der Stadt. „Unfallhäufung“ warnt sogar ein AutoAtlas.

Sie gilt als eine der gefährlichsten Kreuzungen der Stadt. „Unfallhäufung“ warnt sogar ein AutoAtlas. Dort, wo in Spandau der Brunsbütteler Damm, die Ruhlebener Straße, die Klosterstraße und der Altstädter Ring aufeinander treffen, kracht es ständig. 98 Mal im vergangenen Jahr (26 Personen verletzt). Bis zum 31. August diesen Jahres gab es 18 Verletzte bei 65 Unfällen. Gleich zwei Unfälle gab’s in den vergangenen Tagen. Die Bilanz: ein toter Radfahrer, eine schwer verletzte Fußgängerin. Der 60-jährige Radfahrer fuhr am Montagmittag aus Richtung Rathaus Spandau kommend auf dem Radweg der Klosterstraße. Beim Rechtsabbiegen in den Brunsbütteler Damm habe ihn dann ein 39-jähriger Lastwagenfahrer aus Halle übersehen und überfahren, hieß es bei der Polizei. Der Radfahrer war sofort tot – er ist der 21. tote Radler in diesem Jahr. Der Lkw-Fahrer kam mit einem schweren Schock ins Krankenhaus. Am Sonntagabend gegen 18.35 Uhr fuhr eine 18-jährige Autofahrerin bei Rot über die Kreuzung Ruhlebener Straße und Klosterstraße und erfasste dabei eine 63-jährige Fußgängerin aus Spandau. Die Frau wurde am Kopf schwer verletzt.

Während die Polizei noch nicht genau sagen kann, warum der Lkw-Fahrer den Radler an der Kreuzung übersehen hatte, vermutet der Landesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Berlin (ADFC), Benno Koch, als Unfallursache wie so häufig den „toten Winkel“. Die Situation an der Kreuzung, die im ADFC-Stadtplan als „mäßig geeignet“ bezeichnet wird, sei „unfalltypisch“. Deshalb fordert der ADFC einen vierten Rückspiegel, auch „asphärischer Spiegel“ genannt, für Lkw über 7,5 Tonnen. „Damit könnte der tote Winkel beseitigt werden. In den Niederlanden ist dieser vierte Rückspiegel bereits Pflicht.“ Ein weiteres Problem sei – wie bei dieser Kreuzung – der „bauliche Radweg“. 75 Prozent aller schweren oder tödlichen Radfahrunfälle ereigneten sich dort. Das sind die Radwege, die nicht als Spur auf der Fahrbahn markiert, sondern gesondert angelegt sind. „Gerade der Bezirk Spandau sollte sich an diesem Verkehrsknotenpunkt für einen Radweg auf der Fahrbahn entscheiden“, sagt Koch. Der Grund: Die Radler werden dort besser gesehen und fahren sicherer. tabu

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