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Die Discounter-Kette Lidl soll laut dem Fernsehmagazin "Kontraste" in Filialen in Berlin Rattengift ausgelegt haben - doch nicht nur in Berlin sollen Giftköder benutzt worden sein.

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Update

Magazin "Kontraste" berichtet: Lidl legt in einigen Filialen in Berlin Rattengift aus

Die Discounter-Kette Lidl soll laut dem Fernsehmagazin "Kontraste" in Filialen in Berlin Rattengift ausgelegt haben - doch nicht nur in Berlin sollen Giftköder benutzt worden sein.

Nach Recherchen des ARD-Magazins Kontraste legt die Supermarkt-Kette „Lidl“ in einigen Filialen Gift gegen Ratten und Mäuse aus. Beschäftigte schilderten gegenüber dem Fernsehmagazin, dass in Niedersachsen, Bayern und Berlin Rattengift in Verkaufsräumen eingesetzt würde. Die RBB-Abendschau berichtete Mittwochabend darüber und machte auf die Kontraste-Sendung am Donnerstag um 21.45 Uhr aufmerksam. Die Filialen hätten die Kunden auch die zuständigen örtlichen Gesundheitsämter nicht über die giftigen Köder informiert, wird weiter behauptet.

Bei der Lidl-Pressestelle in Neckersulm hieß es dazu auf Anfrage des Tagesspiegels am Mittwochabend, die Aktion sei vor dem Hintergrund erfolgt, dass "Frische und Qualität für uns als Lebensmittelhändler oberstes Gebot" sind. Falls es im Zuge der Kontrollen des umfangreichen Qualitätsmanagements und des Hygienekonzeptes oder nach einer umfangreichen Risikoanalyse "Indizien für einen potentiellen Schädlingsbefall geben sollte, beauftragen wir ausschließlich namhafte und zertifizierte Schädlingsbekämpfer". So werde sichergestellt, dass "sämtliche Vorschriften eingehalten und Kunden sowie Mitarbeiter nicht gefährdet werden", so die Sicht von Lidl. "Zu jedem Zeitpunkt sind bei uns grundsätzlich Filialverantwortliche und zuständige Verkaufsleiter über den Einsatz präventiver Maßnahmen informiert", sagte der Sprecher weiter. "Wir möchten nochmals ausdrücklich betonen und darauf hinweisen, dass uns aktuell keine Hinweise von Mitarbeitern über gesundheitliche Beschwerden vorliegen – auch nach nochmaliger kurzfristiger Befragung. Auch von behördlicher Seite liegen uns aktuell zum bezeichneten Sachverhalt keine Hinweise vor", hieß es.

Man werde sich aber "umgehend mit unseren Dienstleistern in Verbindung setzen, um den geschilderten Hinweisen nochmals intensiv nachzugehen". Das Unternehmen werde dies auch nochmals zum Anlass nehmen, um sich intensiv mit den relevanten Betriebsprozessen auf allen Ebenen auseinanderzusetzen, teilt der Lidl-Sprecher dem Tagesspiegel mit. Ob auch andere Supermarktketten ihre Filialen auf diese Weise sauber halten in einer Stadt wie Berlin, in der es überall unzählige Ratten gibt, war gestern nicht zu eruieren. Genauso wenig wie die Frage, ob derartige Rattenköder überhaupt eine Gefahr für Belegschaft und Kunden darstellen und in welcher Nähe sie zu Produkten aufgestellt wurden.

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