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Friedrichshagen: Menschenkette gegen Fluglärm

Hand in Hand gegen den Lärm am Flughafen Schönefeld. In Friedrichshagen üben Demonstranten für die Menschenkette, die CDU diskutiert mit Initiativen.

Die Ferien sind zu Ende, nun werden wieder die Flugroutengegner aktiv. Ziel der zahlreichen jetzt wiederkehrenden Demonstrationen ist es, dass andere Routen als bisher vorgesehen gewählt werden. Dass es am künftigen Flughafen Berlin-Brandenburg „Willy Brandt“ in Schönefeld ein Nachtflugverbot zwischen 22 Uhr und 6 Uhr geben wird. Und dass der Flughafen nicht zum Drehkreuz wird.

Keine Sommerpause machten nur die Initiativen in Friedrichshagen, die sich am Montagabend bereits zu ihrer achten Montagsdemo in Folge auf dem Marktplatz trafen. Im Vorgriff auf die für den 28. August rings um den Müggelsee geplante Menschenkette stand ein Händereichen der Demonstranten entlang der Bölschestraße auf dem Programm. Auch dieses Mal waren wieder einige tausend Menschen gekommen; um eine Kette um den Müggelsee zu bilden, müssten es aber noch einige mehr sein. 20 000 Menschen bräuchte man dafür.

Gemäß dem Motto „Der Müggelsee ist überall“ hoffen die Veranstalter, dass sich bei diesem spektakuläreren Protest dann nicht nur Anwohner beteiligen. Die Region sei ein Naherholungsgebiet für ganz Berlin, argumentieren die Organisatoren, zu denen auch der Regisseur Leander Haußmann gehört. Dieser dirigierte die Menschen am Montagabend schon mal auf die richtigen Positionen bei einer Art Generalprobe für Sonntag. Dann soll sich die Kette um 15 Uhr für zehn Minuten bilden. Die Veranstalter haben nach ihren Angaben die Protestaktion fürs Guinnessbuch der Rekorde angemeldet.

Weiter protestiert wird aber auch gegen die geplanten Routen im Westen des Flughafens. Am Montagabend hatte die Landes- und Fraktionsvorsitzende der Brandenburger CDU, Saskia Ludwig, Initiativen zu einer Anhörung ins Seebad-Casino in Rangsdorf eingeladen. Die jeweiligen Vertreter wiederholten vor mehreren hundert Besuchern ihre Standpunkte: Die Genehmigung zum Flughafenausbau sei rechtswidrig, ein Nachtflugverbot erforderlich und ein Drehkreuz unzulässig. Ziel müsse es sein, einen anderen Flughafenstandort zu schaffen.

Der Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB) verwies auf eine neue Umfrage, wonach die Mehrzahl der Fluggäste keine Flüge in der Nacht wünsche. Bevorzugte Abflugzeiten lägen zwischen 7 Uhr und 10 Uhr. 90 Prozent der Befragten in der repräsentativen Umfrage hätten zudem Verständnis für die Proteste gegen Nachtflüge. Im Vorfeld hatte Ludwig erklärt, die CDU stehe ganz klar für einen wirtschaftlichen Flughafen. Auf der Veranstaltung betonte Ludwig, sie wolle sich die Argumente zunächst anhören.

Nach der geplanten Menschenkette um den Müggelsee am 28. August folgt einen Tag später eine weitere Demonstration gegen Nachtflüge vor der Staatskanzlei der Landesregierung von Brandenburg in Potsdam. Am 10. September, acht Tage vor den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus, ist dann wieder eine Kundgebung vor dem Flughafengebäude in Schönefeld vorgesehen. Bei den Aktionen vor den Sommerferien hatten Demonstranten dabei auch zeitweise die Zufahrt blockiert.

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