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Nach Eskalation in Berlin-Kreuzberg: Flüchtlinge am Oranienplatz dürfen vorerst bleiben

Nach der Eskalation der vergangenen Woche, bei der ein 27-jähriger Mann mit einem Messer verletzt wurde und ein Polizeiaufgebot von 250 Beamten anrückte, dürfen die Flüchtlinge vorerst in ihrem Camp auf dem Kreuzberger Oranienplatz bleiben.

Das seit neun Monaten bestehende Flüchtlingscamp in Berlin-Kreuzberg kann vorerst bleiben. Der Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Franz Schulz (Grüne), sicherte den Flüchtlingen am Dienstag seine weitere Unterstützung zu. „Das ist kein Urlaubscamp, sondern ein politisches Camp“, sagte Schulz auf einer Pressekonferenz in einem Zelt auf dem Oranienplatz. Auch die Flüchtlinge selbst bekräftigten ihr Anliegen, trotz zunehmender Kritik ihr Camp nicht räumen zu wollen. „Wir sind hier und wir gehen nicht zurück“, haben sie auf ein Plakat geschrieben. „Flüchtlinge sind keine Kriminellen. Wir sind unschuldige Kriegsopfer“, sagt der Nigerianer Bashir.

Neben einer Abschaffung der Residenzpflicht fordert er deshalb das Recht auf Bildung und Arbeit. „Das deutsche Flüchtlingsrecht behandelt Flüchtlinge wie Menschen zweiter Klasse“, sagt Bürgermeister Schulz. Bereits am Montag vermittelte er zwischen Camp und Anwohnern bei einem Runden Tisch.

Zusammen mit Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) gaben die Flüchtlinge des Camps am Oranienplatz am Dienstag eine Pressekonferenz zu den Ereignissen der letzten Woche und den Forderungen, die sie an die Politik stellen.
Zusammen mit Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) gaben die Flüchtlinge des Camps am Oranienplatz am Dienstag eine Pressekonferenz zu den Ereignissen der letzten Woche und den Forderungen, die sie an die Politik stellen.

© Indira Valeeva

Die Anrainer beschwerten sich über den Gestank des Toiletten-Containers. Dieser soll nun umgesetzt werden. Zudem waren sie nach einer Messerstecherei in der vergangenen Woche beunruhigt. Der Angriff, bei dem ein sudanesischer Campbewohner verletzt worden war, sei durch ein Missverständnis zustande gekommen, versuchte Bashir zu beruhigen. (mit epd)

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