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Das Orga-Team des Lesbenfrühlingstreffens in Kiel

© Agnes Witte

Frühlingstreffen in Kiel: Lesben an der Waterkant

Zum ersten Mal findet das Lesbenfrühlingstreffen in Kiel statt. Unter dem Motto „Lesben Ahoi! – Anders anlegen!“ beginnt es am Freitag. Rund tausend Besucherinnen werden erwartet. Ein Ausblick.

"Mehrere hundert Lesben ein ganzes Wochenende an einem Fleck sind schon etwas ganz Besonderes", sagt Rosi Luschnikova-Strömsdörfer. Sie ist einer der Initiatorinnen des Lesbenfrühlingstreffens (LFT), das über Pfingsten in Kiel stattfindet. Und sie hat Recht: Das Gefühl, einmal nur von Lesben umgeben zu sein, gibt es sonst mal höchstens bei Frauenparty, dem Dyke March oder Festivals wie L-Beach.

Das LFT ist das älteste und bekannteste Lesbentreffen in Deutschland. Seine Ursprünge liegen in West-Berlin, wo die Frauengruppe in der Homosexuellen Aktion West-Berlin 1974 erstmals ein so genanntes Lesbenpfingsttreffen auf die Beine stellte, das von 200 Frauen besucht wurde. Ab 1979 fand es an wechselnden Orten statt und seit 1992 unter dem heutigen Namen Lesbenfrühlingstreffen.

Geboten wird meist eine Mischung aus Workshops, Vorträgen und Kulturangeboten. In Kiel, wo rund tausend Besucherinnen erwartet werden, stehen unter dem Motto "Lesben Ahoi! - Anders anlegen" 30 Workshops, vier Filmvorstellungen, sieben Konzerte und vieles mehr auf dem Programm.

Sichtbarkeit und Vernetzung

Am Samstag findet zudem eine Demonstration statt. "Bunt, lesbisch, sichtbar!" lautete hier der Slogan. Das Thema Sichtbarkeit liegt auch Organisatorin Rosi Luschnikova-Strömsdörfer am Herzen, die findet, dass es "so wenig sichtbare Lesben im Alltag" gebe. Bei dem Treffen gehe es darum, sich zu vernetzen und zu stärken.

Und das funktioniert auch im digitalen Zeitalter noch immer am besten, wenn sich Menschen persönlich kennen lernen. Dazu gibt es in Kiel auch auf einem großen Marktplatz mit Infoständen und Kunsthandwerk Gelegenheit sowie in einer Ruhe-Oase für ältere Lesben und einer Chill-out-Area für junge Frauen*. Stattfinden wird das von rund 20 schleswig-holsteinischen Lesben ehrenamtlich organisierte LFT zum einen in der Muthesius-Kunsthochschule und zum anderen im Veranstaltungszentrum Die Pumpe, wo die abendlichen Events stattfinden. Diese stehen auch externen Besucherinnen offen. Auftreten wird die irische Lesbenband Zrazy, außerdem sind Rosalie mag HipHop und die Sängerin Janina Dunklau angekündigt.

Nächstes Jahr soll es dann in Göttingen weitergehen mit dem LFT. Das ist eine gute Nachricht, denn es gab auch schon Jahre, etwa 2015, in denen das traditionsreiche Festival ausgefallen ist. (nal)

Lesbenfrühlingstreffen Kiel, 2.bis 5. Juni. Weitere Infos hier.

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