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Wintergarten am Ku'damm. Die neue Bauhaus-Filiale soll sich mit einem „grünen Schaufenster“ von den üblichen Baumärkten unterscheiden.

© Simulation: promo

Stadtentwicklung in der City West in Berlin: Die letzte Ku’damm-Brache verschwindet

Nach Jahrzehnten der Planung wird auf dem ehemaligen Güterbahnhof Halensee gebaut. Nun feierte die Baumarktkette Bauhaus Richtfest.

„Praktiker“ ist pleite, der Konkurrent „Bauhaus“ hingegen baut an: Am westlichen Ende des Kurfürstendamms, zwischen dem S-Bahnhof Halensee und der Stadtautobahn, feierte die Baumarktkette am Freitag das Richtfest für ein Fachmarktzentrum. Es soll im Dezember mit 18 700 Quadratmeter Verkaufsfläche und mehr als 140 Mitarbeitern öffnen. Damit verschwindet die letzte große Brache am Boulevard.

Im Rohbau. So sieht der künftige Baumarkt momentan aus.
Im Rohbau. So sieht der künftige Baumarkt momentan aus.

© Cay Dobberke

Für das 42 000 Quadratmeter große Grundstück in zentraler und verkehrsgünstiger Lage gleich neben einer Autobahnausfahrt hatten sich schon andere Investoren interessiert. Der Charlottenburg-Wilmersdorfer Vizebürgermeister Klaus-Dieter Gröhler (CDU) erinnert sich daran, dass es „zu West-Berliner Zeiten“ die Idee eines Sportzentrums gab, zu dem ein 60-Meter-Turm mit Sprungschanze gehören sollte. Und vor einigen Jahren wollte die österreichische Kette Lutz-Neubert gleich drei Möbelhäuser ansiedeln.

Dies scheiterte 2006 am Widerstand einer Bürgerinitiative und des Bezirks. Es ging unter anderem um die Existenz mittelständischer Firmen auf dem Gelände, darunter Kfz-Betriebe und ein Tanklager, von denen ein Großteil heute auf dem hinteren Grundstücksteil untergekommen ist. Befürchtet wurden außerdem viel Verkehr und negative Folgen für Händler in der nahen Westfälischen Straße, da Lutz-Neubert ein breites Nebensortiment angeboten hätte.

Verkehrsgünstige Lage. Der Baumarkt entsteht neben einer Stadtautobahn-Ausfahrt zum Ku'damm. Nicht im Bild ist der benachbarte S-Bahnhof Halensee.
Verkehrsgünstige Lage. Der Baumarkt entsteht neben einer Stadtautobahn-Ausfahrt zum Ku'damm. Nicht im Bild ist der benachbarte S-Bahnhof Halensee.

© Cay Dobberke

Auch bei Bauhaus wird es aber nicht nur Handwerkerbedarf geben – hinzu kommen ein Gartencenter, das hier „Stadtgarten“ heißt, eine „Bäderwelt“ für Badezimmereinrichtungen und eine Abteilung mit Bootszubehör für Wassersportler.

Die eigentliche Besonderheit ist die Fassade am Ku’damm, die das Architektenbüro Müller & Reiman als „grünes Schaufenster“ entworfen hat. Vor dem Verkaufsgebäude entsteht ein überdimensionaler Wintergarten und dazwischen eine Arkade mit einem Bistro.

„Die Fassade passt zum Ku’damm“, fand Bezirksbaustadtrat Marc Schulte (SPD), der Bauhaus ermunterte, auch an anderer Stelle künftig „mutiger“ zu sein. Ein Dorn im Auge ist ihm nur ein Bauhaus-typischer Pylon mit rot-weißem Logo. Ganz in der Nähe, am Ku’damm 146–147, hat Bauhaus schon seit 1983 eine Filiale. Diese soll nach der Neueröffnung „schrittweise“ schließen. Wer dort Nachmieter wird, ist noch unbekannt.

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