zum Hauptinhalt
Wenn der Aufsichtsrat am 7. Oktober tagt, wird es noch keine Entscheidung über den Eröffnungstermin geben können.

© dpa

Verspätung am BER: Bekanntgabe des Eröffnungstermins verschoben

Am 7. Oktober tagt der BER-Aufsichtsrat. Eine Entscheidung über einem neuen Eröffnungstermin für den Flughafen wird er dann aber nicht verkünden.

Die Bekanntgabe des BER-Eröffnungstermins wird also wirklich noch einmal verschoben. Wenn der Aufsichtsrat am 7. Oktober tagt, wird es noch keine Entscheidung über den Eröffnungstermin des neuen Hauptstadtflughafens geben können. Das sagte Berlins Flughafenkoordinator Engelbert Lütke-Daldrup am Montag dem Tagesspiegel.

Zuvor tagte der Projektausschuss, der für den BER zuständige Fachausschuss des vom Berliner Regierenden Michael Müller (SPD) geführten Kontrollgremiums. Am 7. Oktober werde es sicher einen Bericht zur aktuellem Lage am BER geben, „aber es wird nicht zu einer Entscheidung kommen“, sagte Lütke-Daldrup.

Seine Begründung: „Bevor der fünfte und sechste Nachtrag nicht genehmigt ist, ist es wenig sinnvoll, eine Entscheidung zu treffen.“ Ähnlich hatte sich sich zuvor bereits Flughafenchef Karsten Mühlenfeld geäußert.

Mitten in den Sondierungsgesprächen für eine neue Berliner Regierung wird es also keinen schwarzen BER-Freitag geben. Denn mit den letzten Baugenehmigungen, nötig unter anderem wegen es Umbaus der Entrauchungsanlage, liegt der BER gegenüber dem 2014 beschlossenen Terminplan für 2017 inzwischen etwa ein Jahr im Rückstand.

Mit der Genehmigung für den fünften Nachtrag kann der Flughafen erst Anfang Oktober rechnen. Erst danach kann der sechste Nachtrag, wieder mit einem Umfang von tausenden Seiten, überhaupt eingereicht werden. Die Bearbeitungszeit der Baubehörde liegt bei vier bis sechs Wochen.

"Es gibt noch eine Chance"

Gleichwohl betonen Mühlenfeld und Müller seit Frühsommer, dass es noch eine Chance gebe, den neuen Airport bis Ende 2017 in Betrieb zu nehmen. Auch nach jüngsten neuen Verzögerungen wegen der Klärung des Brandschutzes um den BER-Tiefbahnhof hatten dies beide erklärt.

Lütke-Daldrup sah sich am Montag durch ein Gutachten holländischer Experten der Netherland Airport Consulting (Naco) bestätigt, die im Auftrag Mühlenfelds die Eröffnungsplanungen untersucht haben und einen BER–Start 2017 noch für möglich halten. „Das bestätigt uns in dem, was wir immer gesagt haben: Es gibt noch eine Chance“, sagte nun Lütke-Daldrup. „Und das Gutachten sagt auch: International ist es üblich, erst sechs Monate vorher zu sagen, wann eröffnet wird.“

In dem Projektausschuss hieß es dazu, dass Naco die optimistische Aussage an Bedingungen gekoppelt habe, etwa an nicht beeinflussbare schnellere Genehmigungsverfahren. Zum anderen sehen die Holländer im Eröffnungszeitplan noch Reserven – im Probebetrieb.

Der soll ab April 2017 beginnen und ist mit sechs Monaten veranschlagt, während die Technische Inbetriebnahme und die Behördenabnahmen im Terminal noch laufen. Die Experten von Roland Berger, die laufend den Fortschritt am BER messen, halten nach Tagesspiegel-Informationen dagegen das Jahr 2017 inzwischen für „unrealistisch“.

Zur Startseite