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Berlin: Vorösterlicher Marsch

Nach dem Erfolg der Lichterkette bereitet sich die Friedensbewegung auf die nächste Großdemo vor

Das Bangen hat sich gelohnt. Auch, wenn es um kurz nach halb acht noch so aussah, als kämen nicht genug Leute für die Lichterkette quer durch die Stadt am Samstagabend zusammen. Matthias Trenczek vom linken SPD-Flügel und einer der Mit-Organisatoren freut sich am Tag danach über den „vollen Erfolg“. Mehr als erwartet, nämlich 100 000 Menschen haben mitgemacht auf der Strecke von Ost nach West, von Hellersdorf bis Spandau. Aber das Wichtigste: Die Kette wurde geschlossen. „Wir hatten ja keine Bedenken, dass zu wenig Leute kommen. Die Frage war nur, ob die Kette stehen würde“, sagt er.

Für ihn gibt es nun zwei Möglichkeiten: Entweder, die Eskalation im Irak wird noch verhindert, „dann ist das sicherlich auch ein Verdienst der internationalen Friedensbewegung“, sagt er. Oder aber, und das scheint immer wahrscheinlicher, es kommt zum Krieg: Für diesen Fall, sagt Trenczek, haben die Friedensgruppen die Aktion „Tag X“ vorbereitet. „Am Abend nach Kriegsausbruch wird es um 18 Uhr eine Kundgebung am Alexanderplatz geben. Den Sonnabend darauf in ganz Deutschland Friedensdemonstrationen.“ Zudem seien die Ostermärsche - egal, ob der Krieg bis dahin begonnen hat oder nicht - „für uns von Bedeutung“. Die Organisation dafür laufe seit längerem. „Das ist ja schon in vier Wochen. Am Ostermontag wird ein Marsch durch Berlin führen, am Ostersonntag findet in Brandenburg einiges statt.“

„Wir müssen jetzt einen langen Atem haben und durchhalten, nicht aufgeben“, ermutigte auch der Künstler Kurt Jotter die Teilnehmer am Abend der Aktion und stimmte passend das Lied „We shall overcome“ an. Jotter initiierte den Schriftzug „No War“, gebildet von Menschen mit Kerzen, vor der US-Botschaft.

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