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Bashar Almahfoud (mit grünem Band), Architekt aus dem syrischen Hama, führt seine Besucher auf Arabisch durch das Deutsche Historische Museum.

© Mike Wolff

Flüchtlinge als Museumsführer: Monika Grütters zeichnet Projekt "Multaka" aus

"Multaka" bildet seit Oktober 2015 Geflüchtete als Museumsführer aus. Nun wurde das Projekt mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

Das Berliner Projekt „Multaka - Treffpunkt Museum“ ist mit einem neuen Sonderpreis für Projekte zur kulturellen Teilhabe geflüchteter Menschen ausgezeichnet worden. „Multaka“ bildet seit Oktober 2015 Geflüchtete zu Museumsführern aus – und zwar im Museum für Islamische Kunst, im Vorderasiatischen Museum, im Bode-Museum und im Deutschen Historischen Museum. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung wurde überreicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die den Preis ausgelobt hat. „Multaka öffnet Welten, weil es den neu ankommenden Leuten hilft, kulturelle Vielfalt direkt zu erleben und sie sich so besser in diese neue Gesellschaft integrieren“, sagte Sandy Albahari, einer der Museumsführer, im Namen seiner Kollegen. Stefan Weber, Direktor des Museums für Islamische Kunst und einer der Initiatoren von „Multaka“, erklärte: „Museen werden zu Reflektionsräumen kollektiver Identitäten. Integration und Teilhabe geschieht aktiv, wenn man sich geachtet fühlt.“

150 Initiativen und Projekte hatten sich um den Preis beworben, zehn waren nominiert. Neben Multaka wurde auch die Dresdner Brass-Band „Banda Internationale“ ausgezeichnet, die sich aus deutschen und geflüchteten Musikern zusammensetzt, sowie die Münchner Initiative „Kino Asyl“, in der sich jugendliche Flüchtlinge als Kuratoren eines Filmfestivals engagiert haben. Anlass der Preisverleihung war der Unesco-Welttag der kulturellen Vielfalt, der seit 2002 begangen wird. Bis zum 29. Mai präsentieren im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Kultur öffnet Welten“ über 400 Kultureinrichtungen deutschlandweit ihre Integrationsangebote.

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