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Michael Miersch lässt verlässt "Die Achse des Guten".

© imago/Horst Galuschka

"Die Achse des Guten" ohne Michael Miersch: Übernahme durch Pegida, AfD & Co.

Michael Miersch, Autor, Redakteur und Herausgeber des Autoren-Blogs "Achse des Guten", reicht es jetzt. Er resigniert vor Rechtsverschiebung und Wutjournalismus, vor AfD und Pegida.

Die Überschrift über dem Blogeintrag klingt lakonisch, ja lässig. „Na dann ohne mich“, schreibt Michael Miersch. Der Journalist ist Mitbegründer, Autor, Redakteur und Herausgeber des Blogs „Die Achse des Guten“, ein Ort und Hort unkonventionellen Denkens. Henryk M. Broder, Matthias Horx, Josef Joffe, Lutz Rathenow oder Cora Stephan schreiben dafür. Aber Michael Miersch will nicht mehr. Er sieht die „Achse“ mehr und mehr in der Hand von „Autoren mit dem großen Verständnis für AfD, Pegida und Co“. Sie werden „durch zahlreiche Leser-Kommentare angefeuert“.

So festgestellt, ist der Rückzug von Miersch zugleich ein vehementer Vorwurf an die „Mitachsisten“, wenn er schreibt, „außer mir schien es niemand mehr für nötig zu halten, Texte zu besorgen und auf die Achse zu stellen, die sich kritisch mit den Abendländern auseinandersetzten. Ich kam mir vor wie einer, der mit einem Zahnputzbecher gegen das Volllaufen eines lecken Bootes ankämpft.“

Miersch hat ob der Rechtsverschiebung resigniert, zudem er feststellen musste, dass die Anstifter „der gewendeten Achse“ Erfolg haben: „Die rapide steigenden Besucherzahlen der vergangenen Wochen zeigen: Wutjournalismus hat eine weitaus größere Leserschaft als Nachdenklichkeit.“ Ob Trost darin liegt, dass Kommentatoren echtes Bedauern über seinen Abgang äußern?

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