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Nikolaus Blome verlässt den "Spiegel"

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Update

Abgang: Nikolaus Blome verlässt den „Spiegel“

Nikolaus Blome, Leiter des „Spiegel“-Hauptstadtbüros, verlässt das Nachrichtenmagazin. Man trenne sich in gegenseitigem Einvernehmen, teilte der Spiegel-Verlag mit. Kehrt Blome zurück zu Axel Springer?

Über Blomes Nachfolge werde in Kürze entschieden. Der 51-Jährige war 2013 vom damaligen Chefredakteur Wolfgang Büchner gegen den großen Widerstand der Redaktion von der „Bild“-Zeitung zum „Spiegel“ berufen worden. Chefredakteur Klaus Brinkbäumer lobte Blome als „leidenschaftlichen politischen Journalisten“ und dankte ihm für seine „überzeugende Arbeit“. Blome war von 2011 bis 2013 stellvertretender Chefredakteur der „Bild“. Zu seinen früheren beruflichen Stationen gehören der Tagesspiegel und die „Welt“.

Brinkbäumer ist seit Mitte Januar Nachfolger von Büchner, der den „Spiegel“ zum Jahreswechsel verlassen hatte. Vorangegangen war ein Konflikt mit der Print-Redaktion, die Büchners Digitalisierungskonzept infrage gestellt und seinen Führungsstil kritisiert hatte. Und Blome war Büchners Mann. Dass es Büchner gewagt hatte, einen "Bild"-Mann wie Blome zum "Spiegel" zu holen, auch noch in die Chefredaktion, brachte die Print-Redaktion des "Spiegel" auf die Barrikaden. Büchner schaffte es nicht durchzusetzen, Blome als stellvertretenden Chefredakteur zu benennen. Man einigte sich auf “Mitglied der Chefredaktion”. Blome rückte im Impressum des „Spiegel“ nach unten.

Nun also auch das nicht mehr. Fachlich und kollegial gab es, wie zu hören ist, gegen Blome wenig einzuwenden. Als Büroleiter in Berlin machte er einen guten, professionellen Job. Die Stimmung gegen Blome wurde wohl vor allem bei der „Spiegel“–Zentrale in Hamburg gemacht.

Über einen möglichen neuen Arbeitgeber Blomes machte das Unternehmen keine Angaben. Dieser war auf Anfrage auch nicht zu erreichen.

Als Blomes Nachfolger wird beim "Spiegel" laut Kress Markus Feldenkirchen gehandelt. Buchautor Feldenkirchen, Jahrgang 1975, stammt aus Bergisch Gladbach. Der Absolvent der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München schrieb erst für den Tagesspiegel; seit 2004 arbeitet der preisgekrönte Journalist für den "Spiegel" als Redakteur und Reporter in Berlin. Der Verlag wollte Feldenkirchens Aufrücken an die Berliner Spitze bislang nicht kommentieren; fraglich ist zudem, ob Feldenkirchen als dann Chef des wichtigsten "Spiegel"-Büros Mitglied der Chefredaktion bleibt. Nikolaus Blome hingenen würde nach kress.de-Infos von Axel Springer mit offenen Armen aufgenommen werden. So galt Blome als Top-Kandidat, um "Politico Europe" in Brüssel an vorderster Front aufzubauen. Ein Wechsel Blomes zur Funke Mediengruppe, die unter Leitung von Jörg Quoos ihre Berlin-Repräsentanz massiv ausbaut, gelte nach Kress-Infos dagegen als ausgeschlossen. meh

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