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TV-Statistik: Alt, älter, TV-Zuschauer

Privatsender Pro 7 hat das jüngste Publikum. Und der Sender mit den ältesten Zuschauern ist nicht das ZDF.

Die Bevölkerung in Deutschland altert, also altert das Fernsehpublikum mit. Der „Durchschnittsdeutsche“ ist knapp 44 Jahre alt, sitzt er vor dem Bildschirm, ist er bereits 51. Vor fünf Jahren hießen die Zahlen noch 43 und 50 Jahre. Das Bayerische Fernsehen hat dabei das älteste Publikum aller deutschen Sender, das Durchschnittsalter liegt bei 64 Jahren, das jüngste Klientel hat der Privatsender Pro 7 mit 35 Jahren, wie eine Auswertung der ARD-Medienforschung für das Jahr 2010 ergab.

Generell haben die Dritten Programme der ARD Zuschauer über 60 Jahre. Das SWR-Publikum ist im Schnitt 63 Jahre alt, das Publikum von NDR, HR und Rundfunk Berlin-Brandenburg ist ein Jahr jünger. MDR und WDR sind mit 61 Jahren die „jüngsten“ Dritten Programme.

Die öffentlichrechtlichen Kanäle haben das ältere Publikum, die Privatsender das jüngere, daran hat sich im Fünfjahresvergleich 2005/2010 nichts geändert. Beim Ersten beträgt das Durchschnittsalter der Zuschauer 60 Jahre, das gilt auch für das ZDF. Die wieder und wieder beschworenen „Jugendoffensiven“ finden entweder nicht ihr Publikum, oder aber, und das kommt der Warheit näher, sie finden aus „Versagensangst“ bei den Senioren gar nicht statt. Die Transformation bleibt auf jeden Fall ein Prozess, die Kooperation der ARD mit Pro 7 beim Eurovision Song Contest wird nicht die letzte gewesen sein.

Der „älteste“ Kanal unter den großen Privatsendern ist Sat 1. Die Zuschauer dieses Senders sind im Schnitt 51 Jahre alt, das Publikum des Konkurrenten RTL ist fünf Jahre jünger.

Bei den kommerziellen Veranstaltern zeigt sich, dass trotz aller Bemühungen um „ewige Jugend“ das Publikum so jung gar nicht ist. Bei Vox liegt der Altersdurchschnitt bei 46 Jahren, Kabel 1 und RTL 2 kommen beide auf durchschnittlich 42 Jahre. Joachim Huber

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