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Grimme Award: Analysen statt Klickstrecken

"Zeit Online" ist für den Grimme Online Award nominiert. Auf der "klar und unaufgeregt strukturierten Site" stehe der Nachrichten-Hintergrund im Vordergrund, lobt die Jury mit Verweis auf die Debattenkultur, die den Leser aktiv einbindet. "Zeit Online" kooperiert mit tagesspiegel.de.

Das Internet wird immer vielseitiger: Es ist Wissensarchiv, Kulturmedium, ein Ort, an dem Einzelpersonen ohne großes Budget zu Publizisten werden können. Doch zu oft orientieren sich Online-Medien an Page-Impressions anstatt an journalistischen Grundsätzen. „Boulevardeske Inhalte statt Analyse, jedes Thema mit einer Klickstrecke garniert“, lautet die Kritik der Nominierungsjury des zehnten Grimme Online Awards, der mit seinen Vorschlägen zeigt, dass es auch anders geht. Insgesamt 23 Seiten in den Kategorien Information, Wissen und Bildung, Kultur und Unterhaltung und Spezial umfasst die Nominierungsliste 2010. Darunter das Online-Angebot der „Zeit“ in der Kategorie Spezial. Auf der „klar und unaufgeregt strukturierten Site“ stehe der Nachrichten-Hintergrund im Vordergrund, lobt die Jury mit Verweis auf die Debattenkultur, die den Leser aktiv einbindet. „Zeit Online“ kooperiert mit tagesspiegel.de.

Ein weiterer Trend hält daneben Einzug in den Wettbewerb: Mit „Tiny Tales – Micro Fiction auf Twitter“ von Florian Meimberg wird zum ersten Mal ein Twitter-Stream für den Grimme Online Award nominiert, ebenfalls in der Kategorie Spezial. Vorbildlich ist für die Grimme-Juroren auch das Projekt „Little Berlin – Ein Dorf deutscher Geschichte“ von Absolventen der Axel-Springer-Akademie, nominiert in der Kategorie Wissen und Bildung. Der Journalistennachwuchs setze darin unterschiedlichste Netzformate solide um. Wie erlebt ein Lokaljournalist seine Stadt? In der Kategorie Information gehört Thomas Trappe mit seinem Blog über Leben und Arbeit im sächsischen Riesa zu den Nominierten. Er beschreibt ein immer wieder fremd wirkendes Deutschland. Auch die Blogtrends Mode und Kochen sind in diesem Jahr im Wettbewerb (Kategorie Kultur und Unterhaltung) präsent: Erfrischend anders als der gemeinhin global glattdesignte Streetstyle-Look der Modeblogs sind die Menschen, die Kostümbildnerin Sandra Smilla Dankert aus Köln auf „anders-anziehen“ porträtiert. Kurt Sagatz

Alle Nominierten unter: www.grimme-institut.de

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