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Nicht ärgern. Drei Monate nach der Verbannung der Karten von Google aus dem Betriebssystem für iPhone ist der Suchmaschinengigant mit einer Karten-App auf Apple-Geräte zurückgekehrt. Immer mehr Anbieter wollen am App-Geschäft teilhaben. Foto: dpa, AFP

© dpa

Apps für Smartphones: Immer her damit!

Apple, Google, Microsoft – das App-Angebot wird größer und größer. Was beim Runterladen oder Tauschen beachtet werden muss.

Gut jeder fünfte Deutsche hat sich in diesem Jahr zu Weihnachten ein Smartphone gewünscht. Oder geplant, sich nach den Feiertagen eines anzuschaffen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Bitkom, dem Bundesverband Informationswirtschaft, hervor. „Mobilität ist der große Trend in der IT“, sagt Bitkom-Präsident Dieter Kempf, „das zeigt sich auch bei den Weihnachtswünschen.“ Ob Technikfreak oder unbedarfter Erstnutzer: Ein Smartphone ohne einen Desktop voller Apps ist nur ein leeres Gefäß. Mobile Apps (aus dem Englischen: application), das ist die Abkürzung für Programme auf mobilen Geräten. Wer nicht nur telefonieren und SMS verschicken möchte, der muss sich die Apps aus dem App-Store herunterladen. Das funktioniert direkt übers Smartphone, ein paar Klicks genügen. Bezahlt wird über Kreditkarte oder über Gutscheine, die man im App-Store einlösen kann. Android-Nutzer können auch bequem per Telefonrechnung bezahlen. Bisher bieten T-Mobile, Vodafone und O2 diese Möglichkeit an.

Die drei größten App-Anbieter sind Apple, Google und – seit diesem Jahr - Windows. Jahrelang hat Apple die meisten Apps angeboten. Die größere Auswahl an Spielen, Dienstprogrammen und Nachrichten-Apps haben viele Käufer dazu bewogen, sich für ein Apple-Produkt zu entscheiden. Auch wenn die Hardware, das iPhone, im Gegensatz zur Konkurrenz teurer ist. Doch mit dieser Dominanz ist es jetzt vorbei. Google-Play, der App-Store für das Betriebssystem Android, das beispielsweise auf Samsung-Smartphones läuft, hat vergangenen Monat mit Apple gleichgezogen. 700 000 Apps zählten beide App-Stores, in den letzten Wochen hat Google Apple sogar überholt.

Seit diesem Jahr mischt auch Windows im mobilen App-Markt an. Im Oktober ist der App-Store an den Start gegangen, bis Jahresende sollen etwa 30 000 Apps im Windows-Store zur Auswahl stehen.

Googles App-Store ist in diesem Jahr um 311 Prozent gewachsen. Der von Apple hat um gut 13 Prozent zugelegt. Eine Entwicklung, die Apple, dem Konzern, der es gewohnt ist, an Platz eins zu stehen, nicht recht sein dürfte. Wohl auch deswegen verbannte der Konzern in der Vergangenheit immer wieder Apps von Konkurrenz-Anbietern aus dem App-Store. Zuletzt konnten iPhone-Nutzer nicht mehr auf Googles Karten-App, Google-Maps, zugreifen. Ersetzt wurden die Karten durch ein Produkt aus eigenem Hause. Die Anwendung funktionierte nur ungenügend, iPhone-Nutzer protestierten gegen die Änderung. Seit ein paar Wochen ist die App von Google wieder für Apple-Kunden verfügbar. Konzernchef Tim Cook entschuldigte sich bei den Kunden, den für die eigene Karten-App zuständigen Manager feuerte er.

Die Aufholjagd, die Google Play im letzten Jahr gestartet hat, zeigt die unterschiedliche Ausrichtung der beiden Konzerne Google und Apple. Letztere berufen sich gerne auf den Slogan „Qualität vor Quantität“. Tatsächlich müssen App-Entwickler höhere Maßstäbe erfüllen, wollen sie ihr Produkt über den App-Store von Apple anbieten. Ein Anreiz für Entwickler sind die Verkaufszahlen. Denn Apple hat verglichen mit Google 2012 vier Mal mehr Umsatz gemacht. Google bietet zwar so viele Apps an wie Apple, bis sie deren Umsatz erreichen, werden aber noch einige Weihnachtsfeste vergehen.

Einen großen Vorteil für Verbraucher bietet der Android-App-Store Google-Play. Hier können Apps umgetauscht werden. 15 Minuten hat man ab Kaufdatum dafür Zeit. Gefällt eine App aus dem Apple-App-Store nicht mehr, muss man sich schon etwas einfallen lassen. So werden falsch gekaufte Apps, etwa eine Anwendung, die für ein Tablet konzipiert ist, aber auf einem Smartphone heruntergeladen wurde, umgetauscht. Allerdings muss sich der Kunde dafür mit Apple in Verbindung setzen und seine Gründe vorbringen.

Die beliebtesten Apps gibt es in der Regel für jeden der drei großen Anbieter. Eine der meist heruntergeladenen Anwendungen ist WhatsApp, eine App, die die SMS ersetzt und kostenfrei Kurznachrichten versendet. Die Facebook-App für das soziale Netzwerk unterwegs ist auf allen Betriebssystemen ebenso erhältlich wie Dropbox (für Windows 8 bereits angekündigt), einen Cloud-Dienst. Unter den Spielen ist Angry Birds der absolute Dauerbrenner – auf allen drei Betriebssystemen. Instagram, die Foto-App, gibt es für Apple und Android, für Windows 8 ist sie bisher nicht erschienen.

Bei allem App-Kaufrausch nicht vergessen: Viele Apps benötigen einen Zugang zum Internet, etwa die häufig verwendete Navigations-Anwendung Google-Maps. Wer keine Internet-Flatrate hat, den erwartet bei der nächsten Telefonrechnung womöglich eine böse Überraschung. Für die sorgenfreie Nutzung eines Smartphones empfiehlt sich daher eine Internet-Flatrate. Die Kosten und Datenvolumen unterscheiden sich dabei von Anbieter zu Anbieter.

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