zum Hauptinhalt
Im Palast: Sigmund Gottlieb im Gespräch mit den türkischen Präsidenten Erdogan.

© Tsp

Der türkische Präsident in der ARD: Heftige Kritik für Erdogan-Interviewer Sigmund Gottlieb

Viel wurde über Recep Erdogan gesprochen in den vergangenen Wochen. Jetzt kam der türkische Präsident in der ARD zu Wort, befragt von Sigmund Gottlieb. Der ließ wichtige Themen aus.

Flüchtlings-Deal mit der EU, politische Säuberungen nach dem gescheiterten Putsch, Einführung der Todesstrafe, Spaltung im Volk: In gut 35 Minuten befragt BR-Chefredakteur Sigmund Gottlieb für die ARD am Montagabend den türkischen Präsidenten. Den wenigen kritischen Nachfragen weicht der Präsident aus. Erdogans Umgang mit kritischer Presse spricht der ARD-Mann gar nicht erst an.

Bei den naheliegenden Fragen bleibt Erdogan sichtlich entspannt. Offenbar seien der Präsident und sein Apparat doch "unheimlich" gut vorbereitet gewesen auf den Putschversuch, will Gottlieb wissen, schließlich seien nur kurze Zeit später umfassende Säuberungen in Militär, Justiz und Bildung gestartet worden?

"Ich bin ja kein König, sondern Staatspräsident."

Na klar, antwortet Erdogan. Nach so vielen bewaffneten Putschversuchen in den vergangenen 30, 40 Jahren in der Türkei gebe es natürlich viele Geheim-Information zum Personal, nicht nur im Militär.

All das sei im Rahmen der Rechtstaatlichkeit passiert, der Putschversuch war illegal, gegen diesen Versuch wurden Schritte unternommen, das gehe in Kreise von Bildung und Justiz.

In Sachen Todesstrafe kam Erdogan Gottlieb mit einer Gegenfrage: In wie vielen Ländern in der Welt gibt es die Todesstrafe und in wie vielen Ländern nicht? Da müsse man nicht nur auf Europa schauen. Das türkische Volk wolle, dass die Todesstrafe wieder eingeführt werde, und wenn das das Parlament abnimmt, könnte das auch so kommen, deutet Erdogan an. "Ich bin ja kein König, sondern Staatspräsident."

Zur Verhaftung von Journalisten und Einschränkungen der Pressefreiheit keine einzige Frage vom Journalisten Gottlieb. Wofür er sich heftige Kritik in den Sozialen Netzwerken gefallen lassen muss. Ausgerechnet der stramm konservative BR-Chefredakteur sollte dem türkischen Machthaber auf den Zahn fühlen - und scheiterte in den Augen vieler Beobachter kläglich an dieser Aufgabe.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Nach 35 Minuten war die Fragestunde in der ARD zu Ende. Passenderweise mit der Bitte Erdogans an die deutschen Medien, doch bitte keine Desinformationen über die Türkei zu senden. Medien müssten aufrichtig sein.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false