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Das Trendy4 Tiger (links) spielt in der Smartphone-Oberklasse. Auch das Acer Liquide Jade plus ist mehr als ein Einsteigersmartphone.

© Kai-Uwe Heinrich

Trendy Tiger statt iPhone: Berliner Smartphone-Alternative

Neue Anbieter drängen mit preiswerten Smartphones auf den Markt. Auch eine Berliner Firma ist dabei. Wir haben das Trendy 4 Tiger und das Acer Liquid Jade plus getestet.

Obwohl bereits vier von fünf Deutschen ihr Handy gegen ein Smartphone ausgetauscht haben, kennt dieser Markt noch immer keine Ermüdungserscheinungen. Woche für Woche kommen neue Geräte heraus, zuletzt sorgten die beiden neuen iPhones für große Beachtung. Doch Preise von bis zu 1000 Euro für das iPhone 6 Plus mit der maximalen Speichergröße schrecken viele Verbraucher ab, und auch 500 Euro für das Samsung-Spitzenmodell Galaxy S5 ist ihnen zu teuer. Dies haben Smartphone-Hersteller erkannt, die nun mit preiswerten Geräten reagieren.

Hinter Telco-Tec und der Wildlife Collection steht eine Berliner Firma

Zu den Neueinsteigern auf dem Smartphone-Markt gehört die Firma Telco-Tec mit ihrer Wildlife-Collection, die vom 15. November an verkauft werden soll. (Aktueller Hinweis vom 25. November: Der Termin wurde zuerst auf Ende November verschoben. Inzwischen gibt es jedoch Hinweise darauf, dass das Unternehmen mit Zahlungsproblemen zu kämpfen hat. Wir werden über den Verlauf des Geschehens weiter berichten). Hinter Telco-Tec steht das Berliner Unternehmen Berinia. Zum Test stand uns das Smartphone aus der Reihe zur Verfügung. Das Trendy4 Tiger aus der Wildlife Collection spielt trotz des niedrigen Preises von 240 Euro ganz klar in der Smartphone-Oberliga, und dies sowohl vom Erscheinungsbild als auch der eingesetzten Technik. Mit einer Bildschirmgröße von 5,5 Zoll – umgerechnet rund 14 Zentimeter – handelt es sich bei dem Android-Vertreter (4.3) um ein sogenanntes Phablet, also ein Smartphone im Mini-Tabletformat. Die Full-HD-Auflösung kommt der Darstellung von Internetseiten und E-Mails genauso entgegen wie dem Betrachten von Fotos, dem Abspielen von Internet-Videos oder der Nutzung von Spiele-Apps. Das große Display erlaubt sogar eine zusätzliche Apps-Reihe. Der Achtkernprozessor sorgt dafür, dass sämtliche Funktionen des Smartphones und alle Apps über genügend Leistung verfügen.

Das große, helle Display in Kombination mit dem schnellen Prozessor erfordert allerdings einen mit 3200 Milliamperestunden recht großen Akku, mit dem man dann jedoch auch gut über den Tag kommt. Auch die sonstige Technik passt. Das Wifi-Modul unterstützt zusätzlich das 5-Gigahertz-Band, der Speicher von 16 Gigabyte kann mittels Micro-SD-Karten erweitert werden. Das Smartphone ist für Dual-SIM-Betrieb ausgelegt, wobei ein Schacht normale SIM-Karten und der andere Micro-SIM unterstützt. Neben Bluetooth, GPS, AGPS ist auch ein NFC-Modul enthalten. Die 14-Megapixel-Kamera auf der Rückseite macht erstaunlich gute Fotos und die 8-Megapixel-Kamera auf der Vorderseite erlaubt bessere Selfies als die meisten Konkurrenten. Die Metallummantelung und das ansprechende Design verleihen dem Smartphone – es wird in Weiß, Schwarz und in Gold angeboten – einen hochwertigen und zugleich soliden Eindruck.

Das Trendy4 Tiger ist an sich somit eine absolut runde Sache. Und auch die übrigen Produkte aus der Wildlife Collection von Telco-Tec lohnen einen zweiten Blick, wobei dies in Berlin am einfachsten ist, da das Unternehmen in Steglitz eine Filiale betreibt. Ein kurzer Blick ins Internet mit einer Suchanfrage zu Telco-Tec zeigt aber auch, dass das Unternehmen noch an seiner Reputation arbeiten muss. In der Vergangenheit hatte die Firma asiatische Importprodukte aus Überschussproduktionen zu Niedrigpreisen angeboten. Dabei sei allerdings nicht deutlich genug auf die damit verbundenen langen Lieferzeiten hingewiesen worden, erklärte das Unternehmen die im Netz zu findenden schlechten Bewertungen. Dies sei geändert worden. Die Wildlife Collection wird nach Angaben des Unternehmens exklusiv für Telco-Tec produziert. Es seien zudem größere Lagerkapazitäten in Berlin, Polen, Irland und in Großbritannien aufgebaut worden. Ein Vertrag mit einem der größten Callcenter-Betreiber weltweit soll den notwendigen Service inklusive technischer Hotline und Reparaturservice sicherstellen, verspricht Telco-Tec.

Ein Neuling auf dem SmartphoneMarkt ist auch der vor allem aus dem Computer- und Notebook-Bereich bekannte Hersteller Acer. Von Einsteigergeräten zu reden, wäre beim Acer Liquid Jade plus sicherlich eine Untertreibung. Das rund 280 Euro teure Android-Smartphone hat ein fünf Zoll großes HD-Display (12,7 Zentimeter, Auflösung 1280 mal 720 Pixel). Im Innern arbeitet ein Vierkernprozessor. Zum Arbeitsspeicher von zwei Gigabyte kommen 16 Gigabyte Massenspeicher für Apps, Musik, Filme, Bilder etc. hinzu. Das Gehäuse des Jade plus lässt sich nicht öffnen, der Akku kann somit nicht selbst gewechselt werden. Die Nano-SIM-Karte und der Micro-SD-Speicher wird über einen Slot an der Außenseite eingeschoben. Interessant: Statt eines Zusatzspeichers kann auch eine zweite Nano-SIM-Karte verwendet werden, so dass man über das Acer-Handy sowohl unter seiner privaten als auch seiner dienstlichen Nummer erreichbar ist. Einzig die auf der Rückseite hervorstehende Kamera stört den Gesamteindruck ein wenig, zumal der Metallrand der Kamera störend über die Tischplatte kratzt, wenn man das Smartphone leicht hin und her bewegt. Auch die Qualität der Fotos, die mit der 13-Megapixel-Kamera geschossen werden können, ist nur mittelmäßig. Der schnelle Datenfunk LTE wird ebenso wie die Datenaustauschtechnik NFC nicht unterstützt. Insgesamt sind die Komponenten des Liquide Jade plus dennoch gut abgestimmt, außer einigen kleineren Videorucklern ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild.

Das Acer Liquid Jade plus ist ein sehr schlankes und leichtes Mittelklasse-Smartphone

Doch nicht nur bei den technischen Werten zeigt Acer, was mit einem preiswerten Smartphone alles möglich ist. Ebenso wie Apple hat Acer den Luftspalt des Displays verkleinert und auch sonst alles getan, um ein sehr schlankes und sehr leichtes Handy herzustellen. Mit einer Dicke von 7,5 Millimetern und abgerundeten Ecken und Kanten ist dies den Taiwanesen auch geglückt. Das Smartphone, das es in den Farben Schwarz und Weiß gibt, liegt damit angenehm in der Hand. Acer hat die Oberfläche von Android 4.4 leicht angepasst. So gibt es nun zusätzlich einige Apps in „Acer Float“, die im Multitasking-Betrieb nebeneinander geöffnet bleiben können. Über die Acer Cloud lassen sich Daten zwischen bis zu 32 Geräten austauschen.

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