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„Homeland“ in Berlin: Explosionen am Kottbusser Tor

In den USA ist die fünfte Staffel der Agenten-Serie „Homeland“ gestartet. Sie wurde komplett in Berlin gedreht. Es gibt Sightseeing, Explosionen am Kottbusser Tor, viele deutsche Stars und – deutschen Humor.

Berlin Hauptbahnhof, ein junger Mann mit dunklem Bart und schwerer Umhängetasche kommt die Rolltreppe hoch, steigt dann später am U-Bahnhof Eisenacher Straße aus, geht in den Club „King George“, steckt in einem abgedunkelten Hinterzimmer einen USB-Stick in den Computer und landet auf einer Kalifat-Propaganda-Website.

Es braut sich, Terror-mäßig, etwas zusammen in Berlin. Später folgen noch Explosionen am Kottbusser Tor in Kreuzberg. Und die ehemalige CIA-Agentin Carrie Mathison (Claire Danes) ist, nolens volens, wieder mitten drin, dabei wollte sie raus aus ihrem Job, zwei Jahre nach ihrem letzten, desaströsen Undercover-Einsatz in Pakistan.

Es ist im Vorfeld viel geschrieben, spekuliert und gejubelt worden, was diese Art von Fernsehen betrifft. Zumindest für die Amerikaner - und für Nutzer des iTunes-Store - hat das Warten ein Ende. In der Nacht startete in den USA die mit Spannung erwartete fünfte Staffel von “Homeland”. Um 21 Uhr New Yorker Zeit lief auf dem Kabelkanal Showtime die erste Folge mit dem Titel “Separation Anxiety” (Trennungsangst).

Die Staffel wurde in Berlin und Umgebung gedreht. Man sieht es sofort: Schauspieler wie Sebastian Koch, Alexander Fehling, Martin Wuttke, Nina Hoss, dazu deutscher Humor (“Du bist zu spät!“ „Tschuldigung!“ "Sei einfach pünktlich, du bist hier in Deutschland“), und natürlich typisch Berlin: Currywurstbuden, Kreuzberger Hinterhöfe, das Restaurant Grosz, Gendarmenmarkt, der Zionskirchplatz, auf dem Carrie gleich in dieser ersten Folge entführt wird.

Cyber-Hack auf der Kalifat-Website

Die Ex-Agentin kann die Vergangenheit einfach nicht abschütteln, auch wenn es für Carrie mit Kirche- und Kita-Besuchen für ihr Kind und neuem privaten Glück in Berlin beschaulich beginnt. Sie hat sich in den deutschen Journalisten Jonas (Alexander Fehling) verliebt, wohnt im gutbürgerlichen Kiez, in Charlottenburg, erkundet die Gegend mit dem Fahrrad und arbeitet als Sicherheits-Chefin für einen deutschen Milliardär und Wohltäter (Sebastian Koch).

Aber eben nicht mehr lange. Die Sache mit der Kalifat-Website entpuppt sich als Cyber-Hack, der sogar die CIA Berlin Station lahm legt, wichtige Dokumente der CIA werden gestohlen. Schnell ist klar: Das wird ein Fall für Carrrie Mathison, schon gar, wenn ihre früheren Kollegen Peter Quinn und Saul nach Berlin geflogen kommen und konspirative Wohnungen am Kottbusser Tor in Schutt und Asche legen.

“Homeland” liegt nun also für zwölf Ausgaben in der deutschen Hauptstadt. Das Berghain ist nicht zu sehen, dabei sei das der beste Ort der Welt", hat Claire Danes neulich in einem Interview im US-Fernsehen gesagt. Die erste Folge verspricht dennoch spannende Serien-Thriller-Kost, eine straff erzählte Geschichte. Mehr als ein Hype. Die deutschen Fans müssen sich noch etwas gedulden, bis sie das alles im Free TV sehen können. Hierzulande soll die fünfte Staffel erst im kommenden Jahr anlaufen. Die ersten Staffeln der horizontal erzählten Serie haben der Pro7Sat1-Gruppe nicht viel Quotenglück gebracht. Vielleicht ändert sich das mit dem Berlin-Faktor.

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