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Hat viel vor: Michaela Kolster, die neue ZDF-Programmgeschäftsführerin bei Phoenix

© Phoenix

News-TV: Phoenix bleibt auch 2012 Spitzenreiter

2011 war ein vergleichsweise ruhiges Nachrichtenjahr. Trotzdem kann der gemeinsame Ereignis- und Dokumentationskanal von ARD und ZDF nicht klagen.

Im Vergleich zu 2011 mit Fukushima und Arabellion läuft dieses Jahr sehr viel „normaler“ ab. Für einen Ereignis- und Dokumentationskanal wie Phoenix ist das eigentlich eine schlechte Nachricht. Aber das Programm von ARD und ZDF hat nicht zu klagen. Der Marktanteil von 1,1 Prozent wird auch 2012 ausreichen, dass Phoenix vor n-tv und N 24 ins Ziel kommt. „Wir machen bei den Inhalten keine Kompromisse, wir begleiten soziale, wirtschaftliche und politische Prozesse – ohne Schnickschnack, ohne purzelnde Bilder“, begründete ARD-Programmgeschäftsführer Michael Hirz den stabilen Erfolg. Phoenix werde wie Echtzeit-Fernsehen erlebt, „wo Politik nicht verknappt, nicht kondensiert wird“, als individuelle Teilhabe an Entwicklungen und Entscheidungen.

Ausgeschöpft sieht der Sender mit Hauptsitz in Bonn und großem Studio in Berlin das Potenzial noch nicht. So sind 67 Prozent der Zuschauer männlich, das Publikum ist formal sehr gebildet und im Schnitt 51 Jahre alt (Durchschnitt ARD/ZDF: 60 Jahre). Weiteres Publikum will Phoenix 2013, im Jahr der Bundestagswahl gewinnen. Michaela Kolster, ZDF-Programmgeschäftsführerin seit diesem November, erwartet neue Aufmerksamkeit beispielsweise durch das Format „MdB 2.0“. Sechs junge Bundestagsabgeordnete werden durch ihren politischen Alltag bis zur Bundestagswahl begleitet. Das geschieht im Netz, im TV-Programm, wobei auf wechselseitigen Mehrwert abgezielt wird. Und eine Phoenix-App für Apple und Android kommt auch, möglicherweise auch mehr Nachrichten als nur „Tagesschau“ und „heute-journal“.

Auf keinen Fall soll der Phoenix-Zuschauer merken, dass der finanzielle Anzug durch die Sparverpflichtung des ZDF noch enger sitzt; und die Diskussion, was aus den sechs Digitalkanälen von ARD und ZDF wie tagesschau24 und ZDFinfo wird, wird an Phoenix nicht vorbeigehen. Joachim Huber

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