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"Google muss aufhören, Breitbart und seine Agenda mit Anzeigen zu finanzieren", schreiben die Abgeordneten.

© Reuters/Lucy Nicholson

Offener Brief von Europa-Abgeordneten: Google soll Breitbart aus Werbeprogramm nehmen

26 Abgeordnete des Europa-Parlaments fordern Google in einem Offenen Brief auf, die rechtskonservative Webseite Breitbart aus dem Werbeprogramm zu nehmen.

In einem offenen Brief fordern 26 Abgeordnete des Europa-Parlaments das US-Unternehmen Google dazu auf, die rechtskonservative Webseite Breitbart.com aus dem Werbeprogramm zu nehmen. „Auf Breitbart News wird die Wirklichkeit verzerrt. Die Agenda ist hetzerisch und schürt Hass und gesellschaftliche Spaltung. Mittlerweile hätten fast 2000 Werbetreibende Breitbart aus ihrem Werbe-Portfolio genommen. Google muss aufhören, Breitbart und seine Agenda mit Anzeigen zu finanzieren“, fordert die Initiatorin des Briefes, Rebecca Harms, die für die Grünen im Europaparlament sitzt.

Die Abgeordneten fordern, dass Google den eigenen Richtlinien in Bezug auf Belästigung und Mobbing folgt. Das Unternehmen solle aufhören, „Anzeigen auf die Hass-Website Breitbart.com“ zu stellen. „Breitbart behauptet, eine Nachrichtenquelle zu sein, verzerrt aber konsequent die Wahrheit, um eine Agenda der Spaltung zu verfolgen“, heißt es in dem Brief. Über die Anzeigen auf Breitbart „profitiere Google direkt von der Verbreitung von Hass in unseren Gesellschaften“. Mehr als 60 000 Menschen in Deutschland haben den Initiatoren des Briefes zufolge eine Petition unterschrieben, in der Google aufgefordert wird, keine Anzeigen auf Breitbart zu platzieren.

Stimmung gegen Flüchtlinge in Deutschland angeheizt

Als Beispiele für von Breitbart verbreitete Fake News wird ein Bericht aus dem Januar genannt. Die US-Seite habe darin behauptet, dass 1000 Flüchtlinge Polizisten angegriffen und Deutschlands älteste Kirche in Brand gesetzt hätten. Beide Behauptungen hätten sich später als Falschheiten herausgestellt. Nach Ansicht der Europa-Abgeordneten sollte mit diesen Falschmeldungen die Stimmung gegen Flüchtlinge aufgepeitscht werden.

Die Anzeigen werden oft ohne Kenntnis der beteiligten Marken geschaltet. Nachdem sie darüber informiert wurden, hätten mehrere Tausend Firmen ihre Werbung zurückgezogen. "Google kann nicht weiter vor dem Fakt die Augen verschließen, dass sie mit ihrer Werbung Hate Speech finanzieren. 60.000 Menschen aus ganz Deutschland fordern Google auf, endlich zu handeln, und jetzt schließen sich Europa-Abgeordnete an. Es ist höchste Zeit, dass Google Prinzipien vor Profit stellt und Breitbart fallen lässt", ergänzt Antonia Staats von der Kampagnenplattform Avaaz die Forderung.

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