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Schwindende Gewinne: Mehr eigene Serien und Filme bei RTL

Der Privatsender bereitet sich auf Netflix-Konkurrenz vor und muss einen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr hinnehmen.

Eigenproduktionen von Serien oder Spielfilmen werden für RTL langfristig immer wichtiger, um sich gegenüber Videoplattformen wie Netflix, Maxdome oder Amazon Prime abzusetzen. Das sagte RTL-Geschäftsführerin Anke Schäferkordt am Donnerstag. Die Sender würden in Zukunft immer weniger exklusive Inhalte aus den USA anbieten können. „Der Mehrwert von US-Serien oder Spielfilmen für eine Programm-Marke ist dann nicht mehr gegeben“, sagte Schäferkordt nach der Vorstellung der Halbjahreszahlen der RTL Group.

Der Start des US-Anbieters Netflix auf dem deutschen Markt im September bereite ihr dennoch keine Sorgen, sagte Schäferkordt weiter. Zumindest nicht, was das Sehverhalten der RTL-Zuschauer angehe. Der US-Markt sei nicht mit Deutschland zu vergleichen. „Hierzulande wird Netflix in einen Markt kommen, in dem es schon mehrere aktive Teilnehmer gibt wie eben Maxdome, Amazon Prime, Snap oder Watchever. Keines dieser nonlinearen Angebote hat allerdings bislang eine Größenordnung erreicht, bei der wir heute von einem tragfähigen Geschäftsmodell sprechen können“, sagte die RTL-Chefin.

Nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr hat der Fernsehkonzern RTL Group seine Prognosen gesenkt. Vor allem wegen schwacher Geschäfte in Frankreich und der neuen Werbesteuer in Ungarn erwartet das Unternehmen nun einen „leichten“ Umsatzrückgang in diesem Jahr. Im ersten Halbjahr ging der Umsatz verglichen mit dem Vorjahr um 2,5 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro zurück. Der operative Gewinn sackte um sechs Prozent auf 519 Millionen Euro ab. Unter dem Strich brach der Gewinn um mehr als die Hälfte auf 202 Millionen Euro ein. Für das Gesamtjahr rechnet die RTL Group mit einem leicht sinkenden Umsatz. Das Betriebsergebnis (Ebita) werde deutlicher sinken als die Erlöse. dpa

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